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Thüringisches etymologisches Wörterbuch (THEW)

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 216540781
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In dem Projekt Thüringischen etymologischen Wörterbuchs (THEW) sind 300 Wörter aus thüringischen Dialekten in ihrer Wortherkunft (Etymologie) und Wortgeschichte, den Standards der aktuellen indogermanistischen Forschung folgend, aufgearbeitet. Mit dem Schwerpunkt auf den Bereich „Haus und Hof“ sind die Wörter insbesondere deswegen wissenschaftlich von Belang, da diese einerseits Zeugnis über den Wortschatz aus einem Wortfeld geben, das historisch unterrepräsentiert ist, und diese andererseits für den Dialektwortschatz aus einer bäuerlich-dörflichen Lebenswelt zentral sind. Anhand der Etymologien des Projektes und seiner auswertenden Untersuchung zur Wortbildung konnte gezeigt werden, dass die thüringischen Dialekte eine Vorliebe für Substantivbildungen auf -er und -el, sowie Verbbildungen auf -ern, und -eln haben. Dialektsprecher können aktiv zu einem ursprünglichen Verb (wie beispielsweise malen) mit den jeweiligen Suffixen Ableitungen bilden (Maler, malern). Die Bildungen selbst müssen nicht auf eine ältere Ableitung im Althochdeutschen oder Urgermanischen zurückgehen: Für die Wortgeschichte sind diese Erkenntnisse von Bedeutung, da sie zur Bestimmung des Alters eines Wortes berücksichtigt werden müssen. Dies ist ein neues Ergebnis. Da der Bildetypus auch bei zahlreichen Speisenamen vorkommt (beispielsweise thür. Ditscher) und diese bis heute von Sprechern verwendet werden, können die Ergebnisse durchaus für ein breiteres Publikum von Interesse sein. Das Projekt eignet sich daher gut als Grundlage, um bestimmte Worterklärungen auch in populären Medien mit Lokalbezug zu präsentieren.

 
 

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