Einfluss des Angiopoietin/Tie-2 Komplexes auf die Integrität der endothelialen Glykokalyx während Ischämie/Reperfusion und Inflammation
Final Report Abstract
Im vorliegenden Projekt sollte der Zusammenhang zwischen dem Angiopoetinsystem und der endothelialen Glykokalyx, einem integralen Bestandteil der Gefäßbarriere, gezeigt werden. Es wurde in einem tierexperimentellen Teil am isoliert schlagenden Mäuseherz gezeigt, dass dort eine endotheliale Glykokalyx existiert, dessen Bestandteile aber nicht ausreichend im Effluat (Lösung welche durch das Herz fließt und anschließend aufgefangen wird) quantifiziert werden können, was aufgrund der Vorversuche überraschend war. Qualitativ konnte jedoch mit Hilfe der Immunfluoreszenzmikroskopie ein Effekt von Ischämie/Reperfusion auf die endotheliale Glykokalyx nachgewiesen werden. Auf flusskonditionierten menschlichen Endothelzellen konnte gezeigt werden, dass eine endotheliale Glykokalyx kultivierbar ist und diese durch Angiopoetin-2 alteriert wird. Bei Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock konnte gezeigt werden, dass die Verläufe von Angiopoetin-2 (welches eine zellulär basierte Impermeabilität vermittelt) und Syndecan-1, dem Core-Protein der Glykokalyx, zeitlich sehr ähnlich sind. Im Gegensatz dazu sind die Verläufe des eher protektiv wirkenden Angiopoetin-1 bei diesen Patienten gegenläufig. Bei Patienten welche sich einem herzchirurgischen Eingriff und konsekutiver Ischämie/Reperfusion unterzogen haben, konnte gezeigt werden, dass das protektiv wirkende Angiopoetin-1 – möglicherweise als Schutzreaktion- vor dem Angiopeotin-2 und Syndecan-1 ansteigt. Zudem zeigten sich signifikanten Unterschiede in den Angiopoetin-2 und Syndecan-1 Spiegeln zwischen den Patienten, die mit und ohne Herz-Lungen-Maschine operiert wurden. Dies legt den Schluss nahe, dass die ursprüngliche Hypothese dass ein Zusammenhang zwischen dem Angiopoetin-System und endothelialer Glykokalyx besteht tatsächlich richtig war.