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Epithelio-mesenchymale Transition bei Invasion und Metastasierung des periampullären Karzinoms

Antragsteller Dr. Ulrich Wellner
Fachliche Zuordnung Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 215981033
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die sogenannten periampullären Karzinome entstehen im Bereich des Zusammenflusses von Gallengang und Pankreasgang am Duodenum und werden nach der Lokalisation der Haupttumormasse eingeteilt in Pankreas-, distales Gallengangs-, Ampullen- und Duodenalkarzinom. Es bestehen deutliche Unterschiede in der klinischen Prognose nach chirurgischer Resektion. Im vorliegenden Projekt wurden die molekularbiologischen Grundlagen hierfür untersucht. Der Schwerpunkt wurde auf die Untersuchung der epitheliomesenchymalen Transition (EMT) und des histopathologischen Subtyps (intestinale versus pankreatobiliäre Differenzierung) gelegt. Durch detaillierte klinikopathologische Aufarbeitung einer großen Patientenkohorte konnten wir erstmals nachweisen, dass die intestinale Differenzierung bei allen periampullären Karzinomen mit einer deutlich verbesserten Prognose einhergeht. Die Differenzierung war hiermit aussagekräftiger als die Tumorlokalisation und neben der Lymphknotenmetastasierung der einzige unabhängige Prognosefaktor. Wir konnten außerdem zeigen dass die Expression des EMT-induzierenden Transkriptionsfaktors ZEB1 beim Pankeaskarzinom prognostische Wertigkeit besitzt. Anzeichen von EMT wurden nur in wenigen Tumoren und Tumorzellen gefunden. Bei detaillierter Charakterisierung der Invasionsfront bzw. der sogenannten Tumor Buds erwies sich die E-Cadherin Expression ebenfalls als prognostisch signifikant. Eine EMT-vermittelte Plastizität hinsichtlich der Differenzierung ließ sich in vitro nicht nachweisen. Durch Entwicklung einer neuen Methode zur 3-dimensionalen Darstellung der Tumorinvasionsfront auf mikroskopischer Ebene konnten wir einen wichtigen Beitrag zum Dialog von Grundlagenforschung und klinischer Forschung leisten. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass partielle EMT und kollektive Migration den wesentliche Invasionsmodus humaner Karzinome darstellen. Überraschenderweise erwies sich auch die ZEB1-Expression in Tumorfibroblasten als unabhängiger Prognosefaktor. Die morphologische Aktivierung von Tumorfibroblasten korrelierte in allen periampullären Karzinomen mit Lymphknotenmetastasierung und EMT. Deshalb wurde die Interaktion von Tumorfibroblasten und Tumorzellen beim Ampullenkarzinom untersucht. Hier zeigten sich gundlegende Unterschiede zwischen pankreatobiliär und intestinal differenzierten Tumorzellen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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