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Femtosekunden Zeitauflösung bei der lokalen Untersuchung von Oberflächenereignissen

Fachliche Zuordnung Experimentelle Physik der kondensierten Materie
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 215710622
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In dem Projekt wurde der Einfluss verschiedener Faktoren auf thermische und laser-induzierte Diffusion von CO auf niedrigindizierten Münzmetalloberflächen (und einer Legierung mittels Tieftemperaturrastertunnelmikroskopie untersucht. Da die Bestimmung von Energiebarrieren Messungen bei verschiedenen Temperaturen erfordert, wurde das verwendete STM optimiert und eine Kalibrierungsprozedur entwickelt, die zu einer thermischen Genauigkeit in der Größenordnung von 0,2 K führt, so dass thermische Diffusionsmessungen mit hinreichender Präzision durchgeführt werden können. Höhenspektroskopie wurde ebenfalls weiterentwickelt, um die diffundierenden Spezies eindeutig zu identifizieren. Die mit diesen Mitteln durchgeführten Messungen zeigten, dass die Anwesenheit anderer Moleküle die Diffusion auf Cu(111) über die langreichweitige, durch Oberflächenelektronen vermittelte Wechselwirkung mit einer Phasenverschiebung zwischen thermischer und laser-induzierter Diffusion beeinflusst. Darüberhinausgehend gibt es einen kooperativen Effekt, so dass die Dreikörperwechselwirkung stärker als die Summe der entsprechenden Paarwechselwirkungen ist. Die Wellenlänge der Oszillation der Diffusionsbarriere hängt dabei von der lokalen CO-Bedeckung ab. Deutlich stärker als der Einfluss dieser langreichweitigen indirekten Wechselwirkung ist die direkte Wechselwirkung, die zur Bildung von CO-Dimeren führt. Insbesondere auf Ag(100) ist deren Diffusionsbarriere im Vergleich zu der des Monomers erheblich reduziert, da die Dimerisierung eine rotationsbasierte Fortbewegung erlaubt. Die Kombination von Rotation mit Diffusion sollte nicht nur für molekulare Dimere, sondern insbesondere für größere Moleküle relevant sein, die dadurch einen niedrigenergetischen Diffusionsweg finden können, der ihnen bei strikter Translation verwehrt ist. Diese Idee wurde für die Diffusion von Co-Phtalocyaninen, ebenfalls auf Ag(100), in Kombination mit ab initio Rechnungen bestätigt. Das Projekt hat gezeigt, dass die Diffusion unter für Katalyse wesentlichen Bedingungen hoher Bedeckungen durch eine Vielzahl von Wechselwirkungen verändert wird, so dass das Diffusionsverhalten der Produkte und Edukte kaum aus Einzelmolekülmessungen abgeleitet werden kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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