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GRK 1878:  Archäologie vormoderner Wirtschaftsräume

Fachliche Zuordnung Alte Kulturen
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 215677325
 
Das wirtschaftsarchäologische Verständnis ökonomischer Strukturen früher Kulturen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. So wird Potenzial sichtbar, das für die aktuellen Diskurse zu Globalisierung, Wirtschaftskrisen und Rohstoffknappheiten einen Beitrag leisten kann. Wirtschaftliche Prosperitätsphasen tragen wesentlich zur dynamischen Entwicklung und Stabilität früher Gesellschaften bei, ökonomische Krisen können schwerwiegende Umbruchphasen auslösen; in anderen Situationen erweisen sich ökonomische Systeme und Netzwerke resistent gegenüber politischen und kulturellen Umbrüchen. Diese und andere Phänomene stehen im Zentrum dieses Graduiertenkollegs. Ziel ist es, Wirtschaftssysteme und Wirtschaftsräume vormoderner Gesellschaften in ihrer Struktur, Leistungsfähigkeit und Dynamik (Genese, Transformationsprozesse bis hin zu einer eventuellen Auflösung) zu erfassen sowie in ihrer Wechselwirkung mit den jeweiligen naturräumlichen, politischen, gesellschaftlichen, religiösen und kulturellen Verhältnissen zu analysieren. Hierbei sollen theoretische Ansätze diskutiert und mittels empirischer Untersuchungen auf ihre Anwendbarkeit überprüft werden. Darüber hinaus sollen in diachronen und interkulturellen Vergleichen gemeinsame Strukturen, kulturelle Besonderheiten und Entwicklungspfade herausgearbeitet werden. Da für viele der hier behandelten vormodernen Kulturen nur eingeschränkt Schriftzeugnisse verfügbar sind, liegt der Arbeitsschwerpunkt des Graduiertenkollegs auf den materiellen Hinterlassenschaften, jedoch unter Einbeziehung aller relevanten Quellengattungen. Das Graduiertenkolleg wird daher im Kern von den in Bonn und Köln vertretenen archäologischen Fächern einschließlich Byzantinistik und Ägyptologie getragen, in Zusammenarbeit mit der Alten Geschichte, Ethnologie und Historischen Geografie sowie unter gezielter Hinzuziehung weiterer Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Das zeitliche Spektrum reicht vom Neolithikum bis zum Mittelalter, das räumliche von der Mongolei bis nach Mittelamerika mit einem Schwerpunkt im europäischen und mediterranen Raum. Der Forschungsstandort Köln-Bonn bietet hierfür durch seine Dichte an relevanten Fachdisziplinen, der hier vorhandenen Infrastruktur, dem erreichten Vernetzungsgrad sowie den existierenden Arbeitsschwerpunkten ideale Voraussetzungen.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
 
 

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