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Die Vielfalt von Nicht-Religiosität: Ein Vergleich von Arten der Nicht-Religiosität in verschiedenen Kulturen
Antragsteller
Professor Dr. Johannes Quack
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213851322
Die Vielfalt von Nicht-Religiosität wurde von wissenschaftlicher Seite bisher drastisch vernachlässigt. Infolgedessen untersucht dieses ENP die Geschichte, Weltanschauung, Ziele und Aktivitäten von erklärt nicht-religiösen Gruppen und Organisationen in verschiedenen Ländern mittels vier Einzelstudien. Auf der Grundlage von empirisch-qualitativer Sozialforschung thematisiert jede Studie den Einfluss der Gruppe auf den Alltag der Gruppenmitglieder in ihrem spezifischen kulturellen Kontext. Ferner untersuchen wir den Zusammenhang von westlich/modernen Interpretationen von Religion, Atheismus, Naturalismus, Humanismus und Rationalismus mit anderen Aspekten von (Nicht-)Religiosität und Religionskritik. Das empirische Material wird in einem ersten Schritt durch einen Vergleich von verschiedenen Arten der Religiosität und Nicht-Religiosität (des „Unglaubens“) theoretisiert. Dieser Ansatz verläuft quer zu den gängigen Systematisierungen religiöser Felder und soll in einem zweiten Schritt eine Infragestellung und Neufassung der Gegenüberstellung von Religiosität und Nicht-Religiosität ermöglichen. Meta-theoretisch leistet das ENP nicht nur einen Beitrag zu einer Kulturgeschichte der für das Projekt zentralen Konzepte, sondern setzt sich auch mit der erklärten Nicht-Religiosität der Sozial- und Kulturwissenschaften selbst auseinander, sowie ihrem gängigen Neutralitätsanspruch im religiösen Kontext unter Berufung auf einen methodologischen Agnostizismus / Atheismus / Naturalismus.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen