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Ars sine scientia nihil est? Baupolitik und Baumeister (Proti) im vormodernen Venedig

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213810079
 
Das Forschungsprojekt widmet sich einem großen, in der Kunstgeschichtsschreibung bisher weitgehend vernachlässigten Feld. Während die Bauformen der Antike als Mittel der Konsensbildung in einer sich international formierenden Renaissancearchitektur hinreichend erforscht sind, liegt die form- und technikgeschichtliche Untersuchung des überwiegenden Teils der frühneuzeitlichen Bausubstanz noch weitgehend im Dunkeln: Es handelt sich um eine Architektur ohne Säulen und ohne Theorie, errichtet auf der Grundlage von Tradition, handwerklicher Erfahrung und Funktionalität. Anstatt eines durch die wirkmächtigen Traktate überlieferten Konsens bestanden enorme Differenzen in der Auffassung darüber, wozu Architektur zu dienen und welchen formalen Regeln sie zu folgen habe. Auch die in der Frühen Neuzeit postulierte und in der Kunstgeschichte noch immer als Tatsache akzeptierte scharfe Trennung von Entwurf (Architekt) und Bauleitung (Baumeister) existierte in der Praxis nicht und entsprang einem allgemeinen Nobilitierungsbedürfnis der artes im 15. und 16. Jahrhundert. Diese Distanzierungsbemühungen und die dadurch heraufbeschworenen Konflikte werden am Beispiel der Republik Venedig nicht wie bisher aus der Sicht der Architekten, sondern aus der Perspektive der Baumeister untersucht, um deren Selbstverständnis, Wertschätzung und Leistung zu ergründen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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