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Bioinformatische Analyse von CRISPR-Elementen
Antragsteller
Professor Dr. Rolf Backofen
Fachliche Zuordnung
Stoffwechselphysiologie, Biochemie und Genetik der Mikroorganismen
Mikrobielle Ökologie und Angewandte Mikrobiologie
Mikrobielle Ökologie und Angewandte Mikrobiologie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192503913
Die meisten Archaeen und viele Bakterien besitzen ein Verteidigungssystem gegen eindringendes genetisches Material. Es basiert auf RNA und wird CRISPR-Cas-System genannt. Dieses Projekt hat das Ziel, das CRISPR-Cas-System mit Hilfe sehr fortschrittlicher Bioinformatik-Methoden besser zu verstehen bzw. genauer zu charakterisieren. Als Erstes werden wir eine vollautomatische Annotationspipeline für das CRISPR-Cas-System erstellen. Der Grund hierfür ist, dass es bisher ein großes Defizit an verwendbaren Annotationsansätzen gibt. Zusätzlich zu unserer automatischen Charakterisierung der CRISPR-Evolution (CRISPRmap) planen wir, eine Web-basierte Toolbox zu erstellen, die eine Vielzahl von Annotationsaufgaben vereint. Dazu zählt die Vorhersage der CRISPR Orientierung, der sogenannten Leader-Sequenz, und des CRISPR-Subtyps.Zum Zweiten wollen wir die von CRISPR erkannten Protospacer vorhersagen und dazugehörige PAM-Motife (protospacer-adjacent motif) ableiten. Unser Ziel ist es, zunächst eine Menge von Protospacern aus viralen Genomen und aus Metagenomen zu extrahieren. Danach werden wir zugehörige PAM-Muster identifizieren und analysieren. Die gefundenen PAM-Motife und ihre Eigenschaften werden dann durch zwei experimentelle Gruppen (Schmitz-Streit und Randau) validiert.Zum Dritten wollen wir die Eigenschaften entschlüsseln, die für eine effiziente Verarbeitung von CRISPR-Elementen in der Zelle notwendig sind. Diese Eigenschaften erweitern nicht nur unser Wissen über verschiedene Prozessierungsmechanism in CRIPSR-Systemen. Sie erlauben es uns auch, künstliche CRISPR-Elemente für Experimente zu erstellen. Hierbei werden wir den Effekt von Beschränkungen auf Sequenz- bzw Strukturebene mit Hilfe von Experimenten bestimmen, die durch die Gruppen von Hess und Marchfelder durchgeführt werden.Zum Vierten wollen wir in Kooperation mit Jörg Vogel/Nadja Heidrich und Emmanuelle Charpentier Typ II-Systeme besser charakterisieren, die eine nicht-kodierende RNA (tracrRNA) benötigen. Diese Systeme sind deshalb von besonderer Bedeutung, da sie im großen Stil zum Editieren von Genomen eingesetzt werden.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 1680:
Unravelling the prokaryotic immune system