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Sprachliche Analyse einer osmanischen Handschrift über Buchstabenmystik zum Zwecke deren sprachlicher und historischer Einordnung
Antragsteller
Privatdozent Dr. Michael Reinhard Heß
Fachliche Zuordnung
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 202538936
Gegenstand der Untersuchung ist die „Mukaddime des Nesimi“ (Eigenbezeichnung, Mukaddime = Proömium). Gemeint ist Imadeddin Nesimi, der kurz nach 1400 starb. Für den einzigen Forscher, der sich mit dem Text näher beschäftigt hat, gilt Nesimi als der Autor des Werks. Eine erste begrenzte Einsicht lässt die Sprache des Werkes jedoch als Klassisches Osmanisch erkennen. Damit wird in der turkologischen Fachterminologie eine Sprachstufe bezeichnet, die man in der Regel um die Mitte des 15. Jahrhunderts, eventuell auch später, beginnen und bis etwa zum Ende des 18. Jahrhunderts dauern läßt. Der Zeitabstand zwischen Nesimis Sprache und dem Klassischen Osmanischen sowie die Unterschiede zwischen beiden Sprachstufen6 lassen an Usluers Datierung zweifeln. Die Zweifel verstärkt das Fehlen klarer Hinweise auf Nesimis Autorschaft – so ist der Titel auch als „Mukaddime zu Nesimi“ deutbar. Das Projekt soll durch eine mehrere Handschriften einbeziehende intensive sprachliche Analyse des Werks die Frage der chronologischen Einordnung und/ oder Autorschaft mit Hilfe sprachhistorisch-komparatistischer Methoden lösen. Die mit der Antwort auf diese Frage untrennbar verbundenen erheblichen Folgen für die Religionsgeschichte sollen ebenfalls erörtert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen