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Extremereignisse (Wirbelstürme, Tsunami) und Meeresspiegelschwankungen in Westaustralien - Geobioarchive als Schlüssel zur Erforschung der holozänen Küstenentwicklung

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200990415
 
Bei der Erforschung extremer Formungsereignisse im Küstenmilieu wird entweder der Schwerpunkt auf Tsunami/Paläotsunami oder auf Wirbelstürme gelegt. Eine Differenzierung aller formenden Möglichkeiten, zu denen auch Meeresspiegelschwankungen gehören, ist dagegen kaum jemals erfolgt. Die geplanten Forschungen sollen diese Lücke in einem Gebiet mit diesbezüglich hervorragenden Geobioarchiven [Strandwallsysteme, Riegen (Swales), Lagunen, Korallenriffe] in Westaustralien schließen. Das deutsch-australische Gemeinschaftsprojekt fokussiert auf die dortige Küstenentwicklung in den letzten sieben Jahrtausenden unter Verwendung eines breiten Methodenspektrums ein-schließlich der diesbezüglich geeignetsten Datierungsmethoden (MC-ICPMS-U-Serien, AMS-14C, OSL, ESR). Unsere Arbeitshypothesen sind, dass (1) im zentralen Westaustralien Stürme der entscheidende küstenmorphologische Faktor sind; (2) der Norden des Arbeitsgebietes durch tropische Wirbelstürme, der Süden dagegen durch (Winter-) Stürme geprägt wird; (3) die Paläotempestologie wichtige Hinweise auf die Klimaschwankungen im Holozän gibt; (4) die Geobioarchive Informationen zur Schwankung der Intensität und Reichweite des warmen Leeuwin-Meeresstroms zulassen, der wesentlich die polwärtige Ausbreitung extremer Wirbelstürme (etwa alle 230 Jahre) und gleichzeitig den äquatorwärtigen Einfluss außertropischer (Winter-) Stürme (etwa alle 50-100 Jahre) steuert. Damit wird das Vorhaben mit landbasierten Geobioarchiven auch einen Beitrag zur Paläozeanographie leisten. In dem hier beantragten Pilotprojekt sollen exemplarisch die Arbeitshypothesen getestet werden, um bei Verifikation den Weg für einen größeren Antrag (Langzeitprojekt) zu ebnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Dieter Kelletat
 
 

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