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Siedlungskomplex Orlovka-Kartal und die frühe Kupferzeit im nordwestlichen Schwarzmeer-Gebiet
Antragsteller
Professor Dr. Bernhard Hänsel (†)
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 196838168
Die urgeschichtliche Siedlung Orlovka-Kartal ist in vielerlei Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung in der Archäologie der Ukraine und des weiteren Südosteuropas. Dafür sprechen ihre hervorragende Position im Hinterland des Donaudeltas, ihre immense Ausdehnung und ihre mächtigen Kulturschichten. Leider, wurde der zentrale Teil dieser Siedlung, ein ca. 4 ha großes Plateau eines Steinberges, in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Steinbruch benutzt und großenteils zerstört. So ist dieser wichtige Fundort weitgehend unerforscht und unbekannt geblieben, so dass die fortlaufende Zerstörung des Denkmals einen dringenden Handlungsbedarf erfordert. Im Rahmen des von der DFG geförderten Forschungsprogramms „Kulturentwicklung im nordwestlichen Schwarzmeergebiet während des 4. Jts. v. Chr.“ wurde unter anderem auch hier eine räumlich limitierte und auf die Erklärung dieser „Dark Ages“ der südosteuropäischen Kupferzeit fokussierte Untersuchung durchgeführt. Im Zuge dieser Untersuchungen eröffnete sich eine neue Forschungsperspektive, die sich auf die strategische Bedeutung und kulturhistorische Relevanz der Siedlung Orlovka-Kartal im Rahmen der Entstehung der europäischen Kupferzeit bezieht. Diese Problematik bedarf eigener, gezielter Forschungen. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der Ukraine und der Republik Moldau bekommen wir eine seltene Gelegenheit die Untersuchungen im Gesamtraum von Orlovka-Kartal sowie in weiteren frühkupferzeitlichen Siedlungen und Nekropolen im benachbarten Gebiet (Cialic bei Taraclia und Košary bei Odessa) durchzuführen. Das würde ermöglichen, dem Fragenkomplex zur Rolle dieses Gebietes im Kontext der europäischen Kupferzeit nachzugehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Svend Hansen