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Thinking matter versus physical influx. Core debates in German philosophy of mind, ca. 1750-1800

Subject Area History of Philosophy
Term from 2011 to 2017
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 196723837
 
Final Report Year 2018

Final Report Abstract

Das Projekt zielte darauf ab, bisher in der Forschung vernachlässigte Theorien und Kontroversen in der Philosophie des Geistes im deutschen Sprachraum nach 1750 zu untersuchen, unter besonderer Berücksichtigung der unterschiedlichen Materiekonzeptionen. Es wurden zahlreiche Teilstudien zum deutschen Materialismus und angrenzenden Themenlagen (primär zum britischen Materialismus) durchgeführt. Veröffentlicht wurde zudem der Briefwechsel des Materialisten Michael Hißmann. Dabei zeigte sich, dass die Materialisten im deutschsprachigen Raum ausnahmslos Konzepte aktiver Materie oder emergenter Eigenschaften zugrundelegen. Die hartnäckige (im Hinblick auf den britischen und den französischen Materialismus bereits zurückgewiesene) Auffassung, der neuzeitliche Materialismus sei eine Ausweitung des Mechanizismus, ließ sich daher auch hier zurückweisen. Für den Mechanizismus ist die Passivität der Materie grundlegend, die jedoch von keinem einzigen der einbezogenen Materialisten auch nur als mögliche Erklärungsvariante in Betracht gezogen wird. Zudem sollte im Rahmen des Projektes gezeigt werden, inwiefern sich anhand der Frontstellung von Materialismus und Influxionismus große Teile der Debatten um die Natur des menschlichen Geistes nach 1750 organisieren und erklären lassen, die für die Philosophie der Epoche insgesamt zentral sind. Ziel war also keine isolierte Rekonstruktion der mehr oder weniger exotischen, explizit materialistischen Theorien, sondern eine Rekonstruktion von Diskussionsgeflechten über das Wesen der Seele, in dem die materialistischen Theorie ein höheres Gewicht als Negativfolie besitzen, denn als affirmativ vertretene Position. Es hat sich im Verlauf des Projekts allerdings gezeigt, dass materialistische Theorien einerseits noch weiter verbreitet waren und andererseits theoretisch anspruchsvoller, als ursprünglich vermutet. Dies schlägt sich in einer großen Bandbreite materialistischer Theoriebildung zwischen Naturalismus und Spinozismus nieder.

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