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Biocatalytic Redox Cascades Using Baeyer-Villiger-Monooxygenasen

Fachliche Zuordnung Bioverfahrenstechnik
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 196333725
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Zellmetabolismus besteht aus einem effektiven System an Enzymkaskaden, um das Leben zu ermöglichen. Hier werden Stoffe ohne Aufarbeitung über verschiedene Intermediate selektiv zum Produkt umgesetzt. Die Ersparnis an Zeit, Kosten und Abfall durch den Wegfall von Reinigungen der Zwischenprodukte und der direkte Umsatz von toxischen oder instabilen Intermediaten zum Produkt machen Kaskadenreaktionen zu einem aktuellen und interessanten Anwendungsbereich der Biotechnologie. Im Rahmen dieses Projektes in Zusammenarbeit mit der TU Wien konnte erstmalig eine in vivo Enzymkaskade bestehend aus drei Oxidoreduktasen zur Darstellung optisch aktiver Laktone via Desymmetrisierung bzw. enantiokonvergenter Reaktionen für die organische Synthese erfolgreich etabliert werden. Für diese in vivo Enzymkaskade bestehend aus ADH, Enoatreduktase und BVMO konnte eine ganze Reihe geeigneter Enzyme identifiziert und funktionell in E. coli hergestellt werden. Mit zwei komplementär selektiven ADHs konnte eine Oxidation von chiralen Cyclohexenol-Derivaten und Carveolen zu den entsprechenden prochiralen Ketonen erfolgen. Drei neue Enoatreduktasen aus P. putida ATCC 17453, die sowohl aliphatische als auch cyclische Ketone und Aldehyde akzeptieren, konnten ebenfalls identifiziert und umfassend biochemisch charakterisiert werden. In der Kaskade zeigen XenA und XenB exzellente Stereoselektivitäten. Nach umfangreichen molekularbiologischen Arbeiten gelang es alle Enzymkombinationen für die Kaskade löslich und aktiv in einem E. coli-Stamm zu exprimieren. Mit der Kombination verschiedener nicht-natürlich verbundener Biokatalysatoren konnten in vivo Cyclohexenol und einfach Methylsubstituierte Cyclohexenol-Derivate selektiv zu chiralen Laktonen umgesetzt werden. Durch den modularen Aufbau kann die Kaskade flexibel an verschiedene Substrate und Stereopräferenzen angepasst werden. Die Umsatzgeschwindigkeit konnte mit Hilfe von Fusionsproteinen aus XenB und CHMO nochmals gesteigert werden. Durch die Anwendung einer Mischkultur aus R. equi und E. coli mit der synthetischen Enzymkaskade war die Umsetzung von Limonen zu den gewünschten Dihydrocarvonlaktonen möglich. Folglich konnten alle Ziele des Vorhabens erreicht und die Etablierung einer modularen in vivo Enzymkaskade für die Herstellung chiraler Laktone gezeigt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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