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Christliche Polemik gegen den Islam: Der "Tractatus contra prinicpales errores perdifi Machometi" des Juan de Torquemada (1458/599)

Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 19596736
 
In der geistigen Auseinandersetzung des Christentums mit dem Islam im Mittelalter gibt es zwei gegenteilige, bisweilen auch vermischte Strömungen, die beide auf der Wahrnehmung einer diffusen Bedrohung beruhen: einerseits das Bemühen um Verständnis des Anderen bzw. Fremden und den Versuch seiner Verharmlosung und Vereinnahmung durch das Christentum, andererseits die Verdammung des Islam[s] als teuflische Irrlehre und das erklärte Ziel seiner unbedingten Widerlegung. Während im ersten Fall der Islam als christliche (nestorianische) Häresie betrachtet wird und eine konstruktive, ¿weitherzige` Auslegung (¿pia interpretatio¿) islamischer Lehren vorherrscht (besonders in der ¿Cribratio Alkorani¿ des Nikolaus von Kues, 1461), so finden wir im zweiten Fall eine destruktive, jeden Dialog verunmöglichende Haltung gegenüber dem Islam. Der ¿Tractatus contra principales errores perfidi Machometi¿ des spanischen Kardinals Juan de Torquemada (1388-1468) ist ein besonders eindrucksvolles Dokument dieser kompromisslosen, geradezu fundamentalistischen christlichen Polemik. Es soll die Kreuzzugspläne Papst Pius` II. legitimieren und unterstützen und zeigt deutlich, wie nach dem Fall von Konstantinopel (1453) im Abendland die Angst vor dem Islam wuchs und zu heftigen intellektuellen Reaktionen führte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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