Detailseite
Analyse von Expressionsmustern entwicklungsbiologisch relevanter Gene bei dem Acoelen Convolutriloba longifissura, einem basalen Bilaterier
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Hejnol
Fachliche Zuordnung
Evolutionäre Zell- und Entwicklungsbiologie der Tiere
Förderung
Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 19595758
Das Taxon der Acoela zeichnet sich durch einen einfachen Körperbau ohne durchgehenden Darm aus. Nachdem sie lange Zeit zu den Plathelminthen gezählt wurden, platzieren neue molekulare Stammbäume die Acoela zusammen mit den Nemertodermatiden (Acoelomorpha) an die Basis der gesamten bilateralsymmetrischen, vielzelligen Tiere. Ihre Position innerhalb des Stammbaumes vor der Aufspaltung in Protostomier und Deuterostomier ist ideal zur Beantwortung von Fragen nach der Evolution des Mesoderms, des Nervensystems und der Köperachsen der Tiere (anterior/posterior und dorsal/ventral). Ungeklärt ist zum Beispiel die Homologie der Mundöffnung der Acoela mit der von anderen Bilateriern. Welche genetische Komposition war in der Stammart vorhanden, die eine Basis für die Ausprägung der vielfältigen Lebensformen der Bilateria stellte? Für die Beantwortung sollen in dem Forschungsvorhaben die Expressionsmuster von für die Körperachsenausbildung (HOX/Parahox), Mesodermdeterminierung (twist, snail, mef2 u.a.) und Neurogenese (orthodenticle, emx, sixclass u.a.) relevanten Gene bei dem Acoelen Convolutriloba longifissura untersucht werden. Der Vergleich der Expressionsmuster mit denen anderer Tiere verspricht Rückschlüsse auf die Evolution von elementaren Eigenschaften der Bilateria und hilft bei der Rekonstruktion der gemeinsamen Stammart (dem so genannten „Urbilaterier“).
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Dr. Mark Q. Martindale