Project Details
Betriebsschließungen in Deutschland: Umfang, Verlauf und Einflussfaktoren
Applicant
Professor Dr. Claus Schnabel
Subject Area
Economic Policy, Applied Economics
Term
from 2011 to 2014
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 194412982
Während Betriebsgründungen bereits relativ gut erforscht sind, kann davon bei Betriebsschließungen – insbesondere für Deutschland – noch nicht die Rede sein. Der Großteil vorhandener Studien bezieht sich auf Westdeutschland oder einzelne Bundesländer, umfasst meist nur relativ kurze Zeiträume oder konzentriert sich auf neu gegründete Betriebe.Im Rahmen dieses Projekts soll erstmals umfassend untersucht werden, welche Betriebe schließen, warum dies der Fall ist und wie das Betriebssterben vor sich geht (eher abrupt oder vorhersehbar anhand sinkender Beschäftigtenzahlen vor der Schließung). Dabei wird analysiert, welche internen sowie externen Einflussfaktoren die Sterbewahrscheinlichkeit von Betrieben maßgeblich beeinflussen und welche Auswirkungen Rezessionen (wie die jüngste Wirtschaftskrise) auf das Betriebssterben haben. Besondere Aufmerksamkeit erfährt die Beschäftigungsentwicklung bzw. Arbeitnehmerfluktuation in den Jahren vor der Schließung. Weitere Fragestellungen betreffen den Zusammenhang zwischen Entlohnung und Betriebssterben, inwieweit Lohnrigiditäten die Schließungswahrscheinlichkeit beeinflussen und ob die Anwendung tariflicher Öffnungsklauseln Betriebe vor dem Sterben bewahren kann. Bei allen Fragestellungen ist zudem von Interesse, ob Unterschiede zwischen jungen und alten Betrieben bestehen.Für die Untersuchung der genannten Fragestellungen wird in erster Linie das umfassende Betriebs- Historik-Panel der Bundesagentur für Arbeit verwendet, das Angaben zu 50 Prozent aller Betriebe ab 1975 enthält. Weiterhin soll der Linked-Employer-Employee-Datensatz des IAB herangezogen werden, der neben repräsentativen Betriebsdaten auch personenbezogene Sozialversicherungsdaten (wie z. B. Qualifikation, Betriebszugehörigkeit, Fluktuation) enthält.
DFG Programme
Research Grants
Participating Person
Professor Dr. Joachim Wagner