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Bühne der Dissidenz und Dramaturgie der Repression. Kulturkampf in der Provinz der späten DDR

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 19431461
 
Das Projekt ¿Bühne DDR bezweckt eine Case-study zu Kulturkonflikten in der Provinz der späten DDR, die am überschaubaren Beispiel einer Reihe repressiver Eingriffe in die dissidentische Popularkultur in der Bezirksstadt Gera exemplarisch untersuchbar erscheinen. Es liegen hierzu umfängliche Unterlagen des sog. ¿ZOV Bühne der MfS-Bezirksverwaltung vor, die (in Zusammenarbeit mit der Abteilung ¿Bildung und Forschung der ¿Birtler-Behörde von einem dortigen Mitarbeiter, Dr. Matthias Braun) aufgearbeitet werden sollen. Davon ausgehend soll jedoch die vorherrschende politische Engführung solcher Konflikte in der Stasi- und Oppositionsforschung im dualen Wahrnehmungsmuster Täter / Opfer bzw. Diktatur (Stasi) vs. Opposition (Künstler) überwunden und durch den Jenaer-Projektteil die komplexen Motiv-, Verantwortungs- und Konfliktstrukturen in den Verwaltungs- und Parteieliten einerseits, in der Kulturpolitik der DDR und der Ausbildung und Zersetzung einer alternativ-dissidentischen Kulturszene der jüngeren Generation andererseits durch Einbeziehung ausgedehnter Archivrecherchen außerhalb der Stasi-Akten sowie durch Oral-History-Interviews rekonstruiert werden. Angestrebt wird eine dichte Beschreibung dieser Konflikte , die durch eine erweiterte Institutionenwahrnehmung und die Berücksichtigung erfahrungs- und kulturgeschichtlicher Gesichtspunkte (Generationenprägung, Kulturanalyse) eine realistischere Dimensionierung der kreativen Potentiale und der diktatorischen Signatur der späten DDR-Kultur ermöglichen soll.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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