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Mittelalterliche Handschriften: Wissenschaftliche Erschließung der griechischen Handschriften in der Universitätsbibliothek Leipzig
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Johannes Schneider
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Mittelalterliche Geschichte
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2011 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193230269
Mit 116 Signaturen bewahrt die Universitätsbibliothek Leipzig den drittgrößten Bestand griechischer Handschriften in Deutschland. Die Sammlung setzt sich aus zwei Fonds zusammen, den universitätseigenen Codices graeci sowie den Handschriften im Depositum Leipziger Stadtbibliothek. Sie enthält mehrere berühmte Einzelstücke wie den Codex Sinaiticus, die Chronik des Genesios oder das Zeremonienbuch des Porphyrogennetos und zeichnet sich darüber hinaus durch ein inhaltlich breites Spektrum aus, das von Liturgie, Bibelüberlieferung und theologischer Literatur über philosophische, poetische und historische Texte bis hin zum juristischen, medizinischen oder mathematisch-technischen Fachschrifttum reicht. Eine bedeutende Teilprovenienz im Bestand aufgrund des Alters und der wissenschaftsgeschichtlichen Bedeutung der Stücke sind die Handschriften aus der Sammlung Konstantin Tischendorfs.Seit 2012 wird am Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig ein DFG-Projekt zur wissenschaftlichen Erschließung der Sammlung durchgeführt. Zuvor lagen als Nachweisinstrumente nur zwei historische Altkataloge aus dem 19. Jh. vor, die im Wesentlichen eine Identifizierung der Haupttexte leisten und grundsätzlich sehr knapp gehalten sind. Für die Bereiche Kodikologie sowie Entstehung und Geschichte der Handschriften enthalten sie kaum detaillierte Angaben und sind sowohl inhaltlich als auch durch die Bestandsveränderungen seit dem 20. Jh. gründlich überholt.Im bisherigen Projektverlauf konnte die Bearbeitung der Stücke aus der Leipziger Stadtbibliothek weitgehend abgeschlossen und die Erschließung der UB-eigenen Handschriften planmäßig begonnen werden. Die Arbeiten haben dabei zu einer Fülle neuer Erkenntnisse insbesondere über die Entstehung und Geschichte der Handschriften, aber auch hinsichtlich der enthaltenen Texte geführt. Die Projektergebnisse werden begleitend kontinuierlich über Manuscripta Mediaevalia bereitgestellt.Mit der zweiten Förderphase des Projekts sollen die Erschließungsarbeiten zu Ende geführt werden. Dies schließt eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse, insbesondere zur Bestandsgeschichte, die Vereinheitlichung und Korrekturlektüre der Daten sowie die Generierung des Druckmanuskripts aus den Online-Dokumenten für eine Katalogpublikation ein.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Foteini Kolovou