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Der Index Librorum Civitatum (Verzeichnis der Stadtbücher des Mittelaltes und der Frühen Neuzeit) als Instrument der historischen Grundlagenforschung
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Ranft
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192924668
Ziel des Projektes ist es, die bisher im „Index Librorum Civitatum“ (ILC) zusammengeführten Informationen zu vervollständigen und aufzubereiten, so dass erstmals die Gesamtheit der ca. 70.000 bis zum Jahr 1800 nachweisbaren Stadtbücher der „neuen Bundesländer“ in einer als Forschungsinstrument entwickelten und frei zugänglichen Online-Datenbank zur Verfügung steht. In enger Verknüpfung und als Anwendungsimpuls für diese in ihrer Art einmalige Forschungsressource soll eine vertiefende Studie zu den bisher kaum erforschten, aber zum Teil lückenlos überlieferten Stadtbüchern der Oberlausitz die Potentiale der Datenbank für vergleichende Untersuchungen auf-zeigen. Im Zentrum dieser Studie stehen Fragen nach den Trägern, dem Gebrauch, den Formen und der Aufbewahrung administrativen Schriftguts sowie nach den Wegen und Mechanismen von Aneignung, Umformung und Weiterentwicklung von bestimmten Formen administrativer Schriftlichkeit vom 13. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Die Anwendung an einem konkreten historischen Problem wird es erlauben, die Analyse- und Erfassungskriterien des ILC zu verfeinern und weiter-zu entwickeln. Die Kombinierbarkeit der Abfragekriterien der Datenbank wird dabei über den bloßen Stadtbezug und Standortnachweis der physischen Einheiten hinausgehen und problemorientiertes Arbeiten ermöglichen. Das flächendeckende Erfassen von bisher nicht beachteten Stadtbuchbeständen wird erstmals eine breite Grundlage für die Beurteilung des Phänomens der Stadtbücher im Untersuchungsgebiet schaffen. Mit Abschluss des Projekts sollen konkrete Perspektiven eröffnet werden, das Erfassungsgebiet des ILC systematisch zu erweitern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen