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Verlaufsprozesse von Delinquenz im Jugendalter und ihre individuellen und sozialstrukturellen Bedingungen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192898930
 
Der Großteil der Forschung der vergangenen Jahrzehnte zum Verlauf von Delinquenz im Jugendalter in Deutschland, aber auch auf internationaler Ebene besteht aus Erkenntnissen quantitativer Studien zum Ein-, An- und Ausstieg mit einem Fokus auf Ursachenmodelle und Verlaufsprognosen. Der einzelfallbezogenen Erforschung von Veränderungsprozessen der Delinquenz wird relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das Innovationspotenzial dieses Projekts besteht darin, den Forschungsstand um detaillierte Erkenntnisse der Dynamiken und Interaktionsprozesse mit zentralen Akteuren zu ergänzen, die im Jugendalter zum onset, Intensivierungen, Reduzierungen und desistance von Delinquenz beitragen können. Wir gehen davon aus, dass Veränderungen im Zusammenspiel einer Trias aus sozialer Einbettung, struktureller Einbettung sowie agency essentiell sind, um neue Erkenntnisse zum Delinquenzverlauf zu erlangen. Im Zentrum der Untersuchung stehen sozial benachteiligte Jugendliche im urbanen Raum. Mit der Methode der Grounded Theory werden wir zu zwei Befragungszeitpunkten wiederholt bei 35 jungen Männern mit unterschiedlich hohem Delinquenzaufkommen und aus zwei unterschiedlichen Altersgruppen in Berlin, Braunschweig und Duisburg retrospektive, aktuelle und prospektive Daten erheben. Hinzu kommen ebenfalls zu beiden Zeitpunkten wiederholte vertiefende, problemzentrierte Interviews mit 24 Vertrauten der Jugendlichen (Eltern, Lehrern/Arbeitgebern, Mitarbeitern aus Jugendtreffs und Stadtteilpolizisten) zwecks Validierung und inhaltlicher Ergänzung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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