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Das Architekturprogramm der deutschen Heimatschutzbewegung, sein Verhältnis zur Moderne und zum Bauen in der Zeit des Nationalsozialismus

Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191517793
 
Der organisierte Heimatschutz besaß für das Baugeschehen der ersten Hälfte des 20. Jh. in Deutsch-land maßgebliche Bedeutung. Seine national-heimatliche Architekturästhetik gewann stets an Einfluss, wenn ein nationaler Baustil gefragt war. In Kaiserreich und Weimarer Republik wurde sie staatlich gefördert, der NS-Staat erhob die Heimatarchitektur zum Staatsstil. Auch nach dem Ende des NS-Regimes erhielt das Heimatliche im Rahmen der Stalinschen Doktrin der Nationalen Tradition noch einmal offizielle Weihen, bevor es in den sechziger Jahren von der funktional orientierten Nach-kriegsmoderne marginalisiert wurde.In den 1980er Jahren jedoch führte die Debatte über moderne und postmoderne Architektur zu Forde-rungen nach einer Revision der Heimatschutzarchitektur, die als klassische Gegenposition der archi-tektonischen Moderne neue Aufmerksamkeit erhielt. Es entwickelte sich eine bis heute andauernde Kontroverse über die Einordnung dieser entweder als reaktionär, anti-modern oder traditionalistisch klassifizierten Architekturströmung, über ihren Bezug zum NS-Staat, zu der dem „Geist der Avantgarde entsprung(en) klassischen Moderne und ihrer Tauglichkeit als Vorbild für das gegenwärtige Archi-tekturgeschehen.Im Rahmen dieser Auseinandersetzungen wurde deutlich, dass das architekturtheoretische und insti-tutionelle Profil des Heimatschutzes wie auch Genealogie, Intentionen und Kontexte seines Architek-turprogramms bislang nur unzureichend untersucht worden sind. Mit dem Forschungsvorhaben soll ein interdisziplinär verankerter Beitrag zur Schließung dieser Lücke im Rückblick auf das 20. Jahrhundert geleistet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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