Detailseite
Der Einfluss der Anästhetika-induzierten Aktivierung und Sensitivierung von Transienten Rezeptor Potential Ionenkanälen auf die Entwicklung chronischer Schmerzsyndrome
Antragsteller
Professor Dr. Robert Werdehausen
Fachliche Zuordnung
Anästhesiologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191504064
Chronische Schmerzsyndrome, können in Folge eines chirurgischen Eingriffes entstehen (z. B. bei der Behandlung des Mammakarzinoms) und stellen ein schwerwiegendes therapeutisches Problem dar. Klinische Forschung hat gezeigt, dass die Wahl der Narkosetechnik einen Einfluss auf den postoperativen Schmerz und die Entstehung von chronischen Schmerzsyndromen hat. Hierbei zeigen nicht nur unterschiedliche Narkoseverfahren (Regional- und Allgemeinanästhesie) verschiedene Effekte, sondern auch die Wahl der eingesetzten Anästhetika scheint eine wichtige Rolle zu spielen. Kürzlich wurde die Entstehung akuter Schmerzen erstmals mit der Aktivierung von Ionenkanälen der Transient Receptor Potential (TRP) Familie durch Anästhetika in Verbindung gebracht. Subtypen dieser Rezeptorfamilie werden von nozizeptiven Neuronen exprimiert und sind an der Vermittlung von thermischen und chemischen Reizen beteiligt. Viele der derzeit eingesetzten Anästhetika aktivieren und sensitivieren die Subtypen TRPA und TRPV. Bedenkt man die Wirkungen dieser Kanäle auf die Entwicklung von Schmerzsyndromen so erscheint es wahrscheinlich, dass Anästhetika über diesen Mechanismus die Entstehung von chronischen Schmerzsyndromen beeinflussen können. Diese Untersuchung soll die Mechanismen der Interaktion von Anästhetika mit dieser Familie von Rezeptorkanälen und ihre Folgen detailliert aufklären. Im ersten Teil des Projektes soll die Aktivierung und Sensitivierung von TRPA und TRPV Kanälen durch verschiedene Allgemeinanästhetika zunächst in vitro charakterisiert und verglichen werden. Im zweiten Teil des Projektes soll dann die Wirkung der differentiellen Beeinflussung von TRPA und TRPV Kanälen in vivo anhand eines Tiermodells für neuropatische Schmerzentstehung überprüft werden.Ein besseres Verständnis dieser Mechanismen soll dazu beitragen, die Auswahl und den Einsatz von Anästhetika zu rationalisieren um damit die Entwicklung von chronischen Schmerzsyndromen zu verhindern oder zu reduzieren.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeber
Professor John Wood, Ph.D.