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Klimawandel und internationaler Handel: Kausalanalyse der "Carbon Leakage" Hypothese
Antragsteller
Professor Gabriel Felbermayr, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftstheorie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191151524
Ziel ist die Quantifizierung der Wirkung unilateraler Klimapolitik bei internationalerFirmenmobilität. Theoretische Arbeiten zeigen die Möglichkeit von „Carbon Leakage“: geringereEmissionen in „grünen“ Ländern werden durch höhere Emissionen in „braunen“ Ländernkompensiert, weil die Güterproduktion in wenig regulierte „braune“ Länder ausweicht. Dies hatÖkonomen oder Politiker veranlasst, überSteuermaßnahmen an der Grenze nachzudenken. Der Sinn solcher Maßnahmen hängtallerdings von der empirischen Relevanz von Carbon Leakage ab.Die ökonometrische Evidenz ist wegen Datenproblemen lückenhaft. Verschiedene Länderverfolgen unterschiedliche Klimapolitikansätze, so dass internationale Vergleiche schwierigsind. Die kausale Verknüpfung von Firmenmobilität und Verlagerung von CO2-Emissionenbedarf außerdem der Entwicklung eines geeigneten Modells und der Verfügbarkeit vonharmonisierten Input/Output-Tabellen, sowie sektoraler Produktions- und Ausstoßdaten.Die erste Stufe des Projekts widmet sich der Datenentwicklung. Wir generieren Paneldaten fürden indirekten, im Güterhandel verkörperten, bilateralen Handel von CO2 auf Sektorebene undschätzen die politikinduzierten CO2-Vermeidungskosten. Die zweite und dritte Stufe verwendetdie Daten. Zunächst wird ein Ansatz entwickelt, der Veränderungen des CO2-Ausstoßes inTechnologie-, Handels-, und Skaleneffekte zerlegt. Danach geht das Projekt über diedeskriptive Analyse hinaus und schätzt den kausalen Effekt von Klimapolitik in einemempirischen Handelsflussmodell. Die Schätzergebnisse werden zur Kalibration einesAllgemeinen Gleichgewichtsmodells genutzt. Dieses Modell wird anschließend zur Simulationvon Politikszenarien verwendet.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen