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Neuronale Korrelate der Symptomprovokation bei Zahnbehandlungsphobie: eine fMRT-Studie
Antragsteller
Professor Dr. Rudolf Maria Stark
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 189908942
Extreme Angst vor Zahnbehandlungen und damit assoziiertes Vermeidungsverhalten sind in der Bevölkerung weit verbreitet und betreffen sowohl Männer als auch Frauen. Daher erstaunt es, dass kaum Befunde zur Neurobiologie der Zahnbehandlungsphobie (ZBP) vorliegen. In der geplanten Studie zur ZBP sollen hämodynamische sowie affektive Reaktionen während einer Symptomprovokation registriert werden. Weiterhin werden Geschlechterunterschiede bezüglich der phobischen Reaktion untersucht. Teilnehmern der geplanten Studie sind 40 Patienten mit ZBP (20 Frauen, 20 Männer) und 40 Personen ohne Phobie. Nach einer ausführlichen Diagnostik werden den Teilnehmern phobierelevante, allgemein Ekel und Angst auslösende sowie neutrale Bilder gezeigt. Währenddessen wird die Gehirnaktivierung mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) registriert. Anschließend stufen die Teilnehmer die affektive Qualität der Bilder auf den Dimensionen Valenz, Erregung, Angst und Ekel ein. Im Rahmen der Auswertung wird die Gehirnaktivierung zwischen Phobikern und Kontrollen sowie zwischen Männern und Frauen verglichen. Außerdem erfolgen Korrelationsanalysen, bei denen Indikatoren der Symptomschwere und des affektiven Erlebens während Exposition mit der Gehirnaktivierung in Beziehung gesetzt werden. Die Analysen beziehen sich auf die Gesamtaktivierung (explorativer Ansatz) sowie auf Aktivierungen in Regions of Interest (ROIs: Amygdala, Insula, orbitofrontaler Kortex, medialer präfrontaler Kortex). Darüber hinaus wird eine hirnstrukturelle Analyse mittels voxelbasierter Morphometrie (VBM) durchgeführt, um etwaige lokale Veränderungen der grauen Substanz bei Phobikern nachzuweisen. Auch dieser Auswerteansatz verbindet einen explorativen mit einem ROI-Ansatz.Mit der geplanten Studie ist es zum ersten Mal möglich, allgemeine sowie geschlechterspezifische neuronale Reaktionsmuster dieser spezifischen Phobie zu ermitteln, was zur Optimierung bestehender Interventionsstrategien beitragen kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professorin Dr. Anne Schienle