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Vernakulare tibetische Architektur im Himalajaraum zwischen China und Indien: Erfassung einer bedrohten Bautradition

Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 189283257
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mit dem Projekt „Vernakulare tibetische Architektur im Himalajaraum: Erfassung einer bedrohten Bautradition“ wurde erstmalig der Versuch unternommen, länderübergreifend dörfliche Gebäudetraditionen im tibetisch geprägten Himalaya und den angrenzenden Gebieten zu erfassen und zu dokumentieren. Der unvermindert andauernde Prozess der Modernisierung führt zum beschleunigten Verschwinden des traditionellen Handwerks, lokaler Netzwerke und kultureller Identität und rechtfertig die breit angelegte Untersuchung. Neben der Dokumentation einzelner Bauten und ihrer Einordnung in klimatische, soziokulturelle und historische Kontexte, analysiert das Projekt Konstruktionsmethoden und handwerkliche Traditionen. Damit liefert es an konkreten Beispielen einen Beitrag zum Verständnis nicht schriftlich fixierten Wissens des traditionellen Bauens in Zentralasien. In den Ländern China (Autonome Region Tibet, Sichuan, Qinghai), Indien (Ladakh), Nepal (Dolpo, Khumbu) und Bhutan wurden insgesamt 33 Häuser durch Bauaufnahmen (1:50, 1:20, 1:10), Interviews und durch eine fotographische Dokumentation erfasst. Die Beispiele zeigen, dass eine große Heterogenität hinsichtlich der Bauweisen, Grundrissformen und Details besteht. Die Anpassung an makro- und mikroklimatische Bedingungen, die Verfügbarkeit von Baumaterialien und kulturhistorische Faktoren haben zu einem bislang kaum wahrgenommenen Reichtum an Bauformen geführt. Gerade die Übergänge an den Rändern des historischen Großreichs Tibet, zeigen eine große und bisher in der Forschung vernachlässigte Varianz der Bauweisen und konstruktiven Besonderheiten entwickelt hat. 19 der untersuchten Häuser wurden in einer 300-seitigen Buchpublikation mit detaillierten Zeichnungen, konstruktiven Details und einer geografischen Kontextualisierung vorgestellt. Ein Schlusskapitel ist den Tendenzen des zeitgenössischen Wandels gewidmet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2014): Bhutan auf dem "mittleren Weg". Eine Baukultur im Wandel. In: Universitas 69(2014)821, S. 17-33
    Peter Herrle, Lena Wellmann, Anna Wozniak
  • (2017): Tibetan Houses. Vernacular Architecture in the Himalayas and Environs, Basel et a. Birkhäuser
    Peter Herrle, Anna Wozniak
 
 

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