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Typspezifische Charakterisierung und Validierung von Biomarkern an einem homogenen, prospektiv randomisierten Studienkollektiv: Stratifikation und Entwicklung risikoadaptierter Therapiekonzepte für das fortgeschrittene Ovarialkarzinom.
Antragsteller
Dr. Stefan Kommoss
Fachliche Zuordnung
Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung
Förderung von 2010 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 186216531
In Deutschland erkranken jährlich knapp 8000 Frauen an einem Ovarialkarzinom. Damit ist dies der zweithäufigste Genitaltumor der Frau, in der Todesursachenstatistik steht er an 7. Stelle und nimmt somit die Führung unter den gynäkologischen Malignomen ein. Der heutige Therapiestandard setzt sich aus einer möglichst radikalen Operation und einer anschließenden Kombinationschemotherapie zusammen. Das Ovarialkarzinom stellt eine heterogene Gruppe verschiedener histologischer Typen mit breitem morphologischen Tumorspektrum dar. Die einzelnen Typen unterschieden sich nicht nur hinsichtlich genetischer Risikofaktoren, Ansprechen auf Chemotherapie und Krankheitsverlauf, sondern müssen letzlich als eigenständige Krankheitsbilder angesehen werden. Trotz dieser offensichtlichen Unterschiede erhalten derzeit alle Patientinnen exakt die gleiche Chemotherapie, unabhängig vom eigentlichen Tumortyp. Gegenstand aktueller klinischer Studienprotokolle sind vielversprechende antineoangiogenetische (anti-VEGF) Therapieansätze für das Ovarialarzinom. Ziel dieses Forschungsprojektes ist die Entwicklung von Methoden, die uns zukünftig eine Identifizierung von Patientinnen erlaubt, welche von einer anti-VEGF Medikation auch tatsächlich profitieren. Im Sinne einer risikoadaptierten Patientenselektion könnten somit zum Teil schwerwiegende Nebenwirkungen vermieden werden. Hierzu steht ein homogenes, prospektiv randomisiertes Studienkollektiv bestehend aus über 450 Tumorpräparaten aus der OVAR11 Studie (international: ICON7) zur Verfügung. In dieser Studie wurde eine Addition von Bevacizumab (anti-VEGF) zur Standardchemotherapie mit Paclitaxel und Carboplatin untersucht. Die Tumorbank wurde im Rahmen der OVAR11t-HISTO Studie etabliert und stellt ein außergewöhnlich umfangreiches und sehr viel versprechendes Tumorkollektiv dar. Dieses Projekt wird unter Berücksichtigung typ-spezifischer Tumoreigenschaften zur Entwicklung neuer Therapiestrategien des Ovarialkarzinoms beitragen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Kanada, USA