Detailseite
Projekt Druckansicht

Untersuchung über den preußischen Finanzminister und Repräsentanten des konservativen Widerstands im Nationalsozialismus Johannes Popitz (1884-1945)

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 186142681
 
Im Zentrum des Vorhabens steht der letzte preußische Finanzminister Johannes Popitz (1884-1945). Der exzellente Finanzexperte stellte seine Fähigkeiten Republik wie Diktatur loyal zur Verfügung - als höherer Beamter im Reichsfinanzministerium von 1918 bis 1929, als preußischer Finanzminister von 1932 bis 1944. Gleichzeitig zählt Popitz als einziger aktiver Minister zum konservativen Widerstand gegen den Nationalsozialismus, er konspirierte mit Ulrich von Hassell und Carl Goerdeler und knüpfte gleichzeitig enge Kontakte zu Hermann Goring, den er für die offene Insurrektion zu gewinnen hoffte. Die „graue Eminenz" im preußischen Finanzministerium wagte bis zu seiner Verhaftung im Juli 1944 ein doppeltes Spiel. Es ist der Forschung bislang nicht gelungen, diese verschiedenen Aspekte seines Lebens zusammenhängend darzustellen und zu analysieren. Hier setzt das Projekt an, das erstmals in breitem Umfang die ministerielle Überlieferung zum Verständnis seiner Persönlichkeit und seines Verhaltens heranzieht. Erwartet wird hiervon biographische Aufklärung über eine wichtige, in der wissenschaftlichen Literatur aber viel zu blass gebliebene Figur des Widerstands. Mit Popitz steht der staatsloyale Beamte generell zur Debatte, dem seine Stellung als Finanzexperte einen exzeptionellen Handlungsspielraum bot. Im Thema bündeln sich allgemeine und individuelle Fragestellungen, so dass die historische Biographie für die Darstellung der Untersuchungsergebnisse besonders geeignet erscheint.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung