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Filmexil Moskau. Filmarbeit deutschsprachiger Emigranten in der Sowjetunion 1933-1945
Antragsteller
Privatdozent Dr. Christoph Hesse
Fachliche Zuordnung
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 183820903
Thema des Projekts ist die Filmarbeit deutschsprachiger Emigranten in der Sowjetunion während der Zeit des Nationalsozialismus: ein über Jahrzehnte hin kaum zugängliches Terrain. Seit der Öffnung der Archive in Moskau besteht nun endlich die Möglichkeit, die neben Hollywood, Paris und London bedeutendste Exilstation filmwissenschaftlich aufzuarbeiten und damit eine letzte große Lücke in der Exilforschung zu schließen. In der bereits nach dem Ersten Weltkrieg einsetzenden deutsch-sowjetischen Filmkulturgeschichte taucht dieses Kapitel bisher nur in dunklen Umrissen auf. Besondere Brisanz birgt das Moskauer Exil aufgrund seiner – im nach hinein fatalen – politischen Anziehungskraft. Der Kampf gegen den deutschen Faschismus, den die Filmemigranten mit ihren Werken von Moskau aus führen wollten, wurde bald gelähmt von Repressionen und wechselseitigen Denunziationen im sowjetischen Exil selbst. Gegenstand der Untersuchung sind daher neben den fertiggestellten Exilfilmen auch die zahlreichen nicht-verwirklichten (gleichwohl dokumentierten) Filmpläne sowie die außergewöhnlichen Produktionsbedingungen; von primärem Interesse wird hierbei das internationale Filmstudio Meshrabpom sein. Zu berücksichtigen bleiben darüber hinaus die fortlaufenden Parteikampagnen und ideologischen Direktiven, die auch der Exilfilmproduktion die Richtung wiesen. Zu einer angemessenen Beurteilung wird man wohl erst gelangen, wenn man zumal den Auswirkungen des stalinistischen Terrors auf die Filmarbeit der Emigranten, auf deren Kooperation und Kommunikation untereinander, nachforscht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen