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Interaktive Effekte von Depressivität und sozialer Unterstützung auf die kardiale Aktivierung: Entwicklung eines Wirkmodells

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 183481274
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Depression und soziale Einbindung sind beide mit dem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen assoziiert. Depression und Rumination scheinen auf diese einen pathogenen, soziale Einbindung einen salutogenen Einfluss auszuüben. Es wird angenommen, dass der Einfluss sozialer Einbindung auf die vagale Steuerung des Herzens (HRV) vornehmlich durch soziale Signals of Safety (SoS) vermittelt wird. Ziel war es, den Zusammenhang zwischen HRV, Rumination und SoS sowohl im Labor als auch im Alltag Gesunder zu überprüfen. Die Stichprobe bestand aus 122 gesunden Personen (56 % Frauen, Alter M=27.8J., SD=5.5J.; mittlere WHtR=.47). Ambulante HRV (RMSSD) und biobehaviorale Kovariaten wurden kontinuierlich an drei aufeinander folgenden Tagen im Labor und im Feld gemessen. Mittels iPod wurden wiederholt momentane soziale, situative und kognitiv-affektive Variablen (Affekt, Rumination, SoS) erfragt. State-Rumination ging mit einer verminderten HRV einher, sowohl im Labor als auch im Feld. Situationen mit SoS gingen mit einer höheren ambulanten HRV einher als Allein-Situationen. Im Feld fand sich eine Interaktion zwischen Rumination und SoS: In einer sozialen Interaktion ohne SoS mit Rumination war die HRV niedriger als ohne Rumination. Während ProbandInnen ruminierten, war die HRV in einer Interaktion ohne SoS vermindert gegenüber einer Interaktion mit SoS. SoS erwiesen sich als brauchbares Konzept, um sich den psychophysiologischen Begleiterscheinungen sozialer Interaktionen anzunähern. Die Ergebnisse belegen die Bedeutung von Rumination und SoS für die vagale Steuerung des Herzens im Alltag Gesunder und deuten auf ein komplexes Zusammenspiel zwischen beiden hin. Es scheint notwendig, das Zusammenwirken dieser Faktoren in der gesundheitspsychologischen Forschung stärker zu berücksichtigen. Implikationen und Beschränkungen der zentralen Befunde werden diskutiert. Keywords: Rumination; Signals of Safety; Herzratenvariabilität (HRV); Psychophysiologisches ambulantes Monitoring; Soziale Interaktion.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2012). Positive affect in intimate relationships is associated with elevated heart rate variability in everyday life. 12th International Congress of Behavioral Medicine (ICBM). 29. August bis 01. September 2012, Budapest, Ungarn
    Schwerdtfeger, A. R. & Gerteis, A. K. S.
  • (2013). State and trait effects of positive affect on heart rate variability in everyday life. 53. Jahrestreffen der Society for Psychophysiological Research (SPR). 2.-6. Oktober, 2013. Florenz, Italien
    Schwerdtfeger, A. R. & Gerteis, A. K. S.
  • (2013). When rumination counts: Signals of safety and heart rate variability in the field. 3. Kongress der Society of Ambulatory Assessment (SAA), 20.-22. Juni, 2013, Amsterdam, Niederlande
    Gerteis, A. K. S. & Schwerdtfeger, A. R.
  • The manifold effects of positive affect on heart rate variability in everyday life: Distinguishing within-person and between-person associations. Health Psychology, 33(9), 1065-1073, 2014
    Schwerdtfeger, A. R. & Gerteis, A. K. S.
    (Siehe online unter https://dx.doi.org/10.1037/hea0000079)
 
 

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