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Radiologische und metallographische In-vitro-Untersuchung des Implantat-Abutment-Komplexes dentaler Implantate vor, bei und nach zyklischer mechanischer Belastung

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Katja Nelson; Professor Dr. Simon Zabler
Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 182803673
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Unter Nutzung der synchrotronbasierten Radio- und Tomographie konnten die Vorgänge in konischen Implantat-Abutment-Verbindungen unter extraaxialer Belastung quantifiziert und visualisiert werden. Hierbei zeigte sich in der ersten Untersuchung, dass ein Mikrospalt in allen untersuchten Systemen auch ohne Belastung vorhanden war. Dieser Mikrospalt variierte zwischen 0.1 - 0.8 µm. Unter Belastung mit physiologischen Kräften in einem Winkel von 30° bzw. 90° zeigte sich eine Vergrößerung dieses Mikrospalts auf bis zu 28 µm. Nach Ermüdungsbelastung nach DIN ISO EN 14801:2007 vergrößerte sich der Mikrospalt in Ruhe und unter statischer Belastung und erreichte Werte von > 30 µm bei Implantaten mit Standarddurchmesser des Implantatkörpers (SDI) von Ø 3.5 – 5 mm. Bei durchmesserreduzierten Implantaten des gleichen Herstellers (narrow diameter implants=NDI) (Ø ≤ 3.5 mm) war bei gleicher Last eine deutliche größere Mikrospaltöffnung zu verzeichnen, ebenfalls war eine größere bleibende Deformation im Bereich der Implantatschulter eine Intrusion des Abutments in den Implantatkörper sichtbar. In-situ fatigue synchrotronbasierte Untersuchungen zeigten die Mikrobewegungen des Abutments im Implantatkörper und eine Korrelation von Mikrospaltbildung und Kraftapplikation. Die visualisierten Mikrobewegungen verursachten Verschleiß in der Implantat-Abutment Verbindung die mittels elektronenmikroskopischer Untersuchungen identifiziert wurden. Es zeigten sich deutliche Spuren von Abrieb (fretting und adhesive wear) und Abriebpartikel in allen untersuchten Implantatsystemen nach Ermüdungsbelastung. Die metallographische Analyse der geschädigten Bereiche wird derzeit durchgeführt. Im Rahmen der durchgeführten Untersuchungen zeigte sich eine Abhängigkeit des Einbettmediums (Material zur Verankerung des Implantatkörpers) und der Schädigungsmechanismen (Deformation vs. Verschleiß). In einem dem Knochen ähnlichen Medium (resilientes System) zeigte sich eine größere Einwirkung auf die Implantatschulter (Mikrospaltgröße) bis hin zur starken Deformation (90 µm Auslenkung der Implantatschulter) im Gegensatz zu einem starren Verankerungssystem (Metallzylinder) gemäß DIN ISO EN 14801:2007 bei dem ein höherer Materialverschleiß (Abrieb) in der IAV ersichtlich wurde. Die Ergebnisse erlauben die Hypothese, dass bei Überbelastung von konischen IAV eine Fehlbelastung des Knochen auftreten könnte. Es gilt die Relationen von Krafteinwirkung und daraus resultierender Knochenreaktion zu bestimmen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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