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Mechanismen visueller Objektpräsentationen bei Veränderungsdetektion und Veränderungsblindheit
Antragsteller
Professor Dr. Niko Busch
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 182375792
Wie detailliert und stabil sind visuelle Repräsentationen der Umwelt? Diese Frage wird mit dem Veränderungsdetektions-Paradigma untersucht, bei dem in einer Szene während einer kurzen Unterbrechung ein Objekt verändert wird. Häufig nehmen Probanden solche Veränderungen nicht wahr. Diese Veränderungsblindheit (change blindness) beruht darauf, dass die veränderten Objekte nicht in geeigneter Form repräsentiert waren. Zwei Kernfragen sollen in einer Serie von Verhaltens- und EEG-Experimenten untersucht werden. Erstens: sind visuelle Szenen als gebundene oder ungebundene Merkmale repräsentiert? Unsere Hypothese ist, dass Bestandteile von Szenen als ungebundene Merkmale repräsentiert sein können, was keine bewusste Wahrnehmung zulässt, jedoch Detektion und Lokalisation ermöglicht sowie charakteristische EEG-Effekte verursacht. Zweitens: auf welchen Mechanismen beruhen implizite Objektrepräsentationen bei Veränderungsblindheit? Hier soll die Hypothese geprüft werden, dass auch unerkannte Veränderungen im EEG Effekte visueller und semantischer Verarbeitung hervorrufen. Bislang wurden nur selten psycho-physiologische Messungen und Verhaltensdaten integriert, um diese Fragen zu beantworten. Dieses Projekt geht damit in mehreren Aspekten über bisherige Studien zu diesem Thema hinaus und kann so bislang unbekannte kognitive und neuronale Mechanismen der Wahrnehmung visueller Szenen aufdecken.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen