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Weiße Umhüllungen - weiße Verblendungen. Zur Bedeutung des weißen Tuchs in der visuellen Kultur seit dem 20. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 181658869
 
Das DFG-Projekt untersucht die kulturhistorische Bedeutung weißer Textilien in der visuellen Kultur seit Beginn des 20. Jahrhunderts im Rahmen der Gender- und Critical Whiteness Studies.Weiße Textilien können als Substitut des Körpers und seiner Oberfläche verstanden werden. Ein wichtiges Forschungsfeld eröffnet sich, wenn sie statt in ihrer Funktion als Bekleidung auch als visuelle Signale des Weißseins und damit als rassifizierendes Definitionssymbol untersucht werden. Latent produzieren sie das noch nicht Gesäuberte als das problematische Andere mit. In Anthropologie und Medizin ist das Weißwaschen der Welt eine besonders gefährliche Metapher mit alter Tradition und fatalen Folgen. Das Forschungsprojekt untersucht kritisch die Verwendung weißer Textilien in ihren verschiedenen metonymischen Zuschnitten als Bild und (Kunst-)Objekte, um die kunsthistorische Relevanz und darüber hinaus auch kulturpolitische Dimension zu erfassen.Von besonderem Interesse ist, wie diese Materialien durch kulturelle Übersetzungsarbeit, etwa vor dem Hintergrund des Kolonialismus oder Nationalsozialismus, erst in den ethnisierenden Diskurs Weißsein eingebunden und in geschlechtsspezifischen Bildern adaptiert werden. Hier zeigt das Forschungsthema zahlreiche Schnittstellen mit anderen Disziplinen wie der Ethnologie, den Literaturwissenschaften, der Politik und Soziologie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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