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Die römischen Kaiser im Medium der Inschriften: Herrschertitulaturen und epigraphische Monumente

Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Förderung Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 180793736
 
Das Kooperationsprojekt „Mediale Diskurse römischer Herrscherrepräsentation“ widmet sich vergleichend anhand der je fachspezifisch untersuchten Medien der Herrscherrepräsentation historischen Veränderungsprozessen innerhalb des römischen Prinzipats. Ausgangspunkt ist die These, dass im herrschaftsrechtlich schwach fundierten Prinzipat die Herrscherrepräsentation in ihren unterschiedlichen Medien, Botschaften, Akteuren und Adressaten zentraler Teil des Kommunikationsprozesses war, in dem Herrscherrollen und Herrschaftsnormen auszuhandeln waren. Die Projekte untersuchen die diesen Prozess konstituierenden Repräsentationen in medialen Besonderheiten und Differenzen. In dem hier beantragten Projekt aus dem Bereich der Alten Geschichte sollen durch eine gründliche Aufarbeitung des epigraphischen Quellenmaterials – sowohl des lateinischen wie auch des griechischen – zu den römischen Kaisern des 1. bis frühen 3. Jhs. drei thematisch miteinander verbundene Komplexe abgehandelt werden: Zum ersten soll in einer längsschnittartig angelegten Studie im Detail geklärt werden, wann (und wie) wichtige Neuerungen in der ‚offiziellen‘, vom Herrscher selbst festgelegten Kaisertitulatur eingeführt und dadurch ‚Brüche‘ in der Selbstbezeichnung der Principes markiert wurden. Zu fragen ist auch, ob innerhalb dieser längerfristigen Entwicklung der Kaisertitulatur die Regierungszeiten der von der Norm des augusteischen Prinzipats abweichenden und darum in der späteren Überlieferung als ‚verrückt‘ stigmatisierten Herrscher ein besonderes Profil gewinnen oder in diesem Bereich die wichtigsten Innovationen von anderen, nicht als ‚schlecht‘ charakterisierten Kaisern initiiert wurden. Zum zweiten sind die Formen zu untersuchen, mit denen die Bevölkerung des Imperium Romanum den Kaiser in Inschriften ansprach und dabei das von oben empfangene Formular durch mehr oder minder eigenständig entwickelte Epitheta (die sog. ‚inoffiziellen‘ Titulaturelemente) anreicherte. Diese sind auf ihren Bedeutungsgehalt hin zu analysieren, was wiederum Rückschlüsse darauf erlaubt, wie breite Schichten den Herrscher sehen wollten und welche Erwartungen sie an ihn herantrugen. Ferner ist zu klären, inwieweit solche zunächst von unten geprägten Formeln längerfristig auch in die offizielle Titulatur übergingen und von wem ein solcher Prozess ausging. Ein dritter Punkt betrifft die Materialität und räumliche Präsenz sowie die Wahrnehmung von Kaiserinschriften, die nicht nur als Texte zu verstehen sind, sondern auch als – häufig mit anderen Bedeutungsträgern interagierende – Monumente. Gerade dieser Aspekt ist in der bisherigen Forschung zu kurz gekommen; er soll hier exemplarisch an bestimmten Inschriftengruppen vorgeführt werden. In allen angesprochenen Feldern sind im Rahmen des Kooperationsprojektes durch die vergleichende Zusammenschau mit anderen medialen Verarbeitungen des Kaiserbildes wichtige Erkenntnisse zu erwarten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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