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Genetische Diversität bei sexueller und parthenogenetischen Bodenarthropoden Oribatida und Collembola): die Bedeutung kryptischer Refugien
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Scheu
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 175974572
Ziel des beantragten Projekts ist die Rekonstruktion der Kolonisation Europas durch Bodentiere unter Verwendung von mitochondrialen und nuklearen molekularen Markem [Cytochromoxidase I (COI) und Elongationsfaktor la {ef-l α)]. Die zwei häufigsten Zersetzergruppen in temperierten Böden sind Oribatiden und Collembolen, beide erreichen sehr hohe Dichten und in beiden Gruppen koexistieren sexuelle und parthenogenetische Arten im selben Habitat. Zwei parthenogenetische und zwei sexuelle Oribatidenarten werden untersucht. Die allgemeine Gültigkeit der Ergebnisse soll mit einem kleineren Datensatz durch entsprechende Analysen von zwei sexuellen und zwei parthenogenetischen Collembolenarten überprüft werden.Oberirdische und lininische Organismen haben Mittel- und Nordeuropa vor allem in postglazialer Zeit besiedeh; unsere Voruntersuchungen deuten daraufhin, dass dies fur Bodentiere (Oribatida) nicht zutrifft. Vielmehr scheinen diese die Eiszeit in Mitteleuropa überdauert zu haben. Es werden drei Fragestellungen mit folgenden Hypothesen analysiert: (I) Sowohl parthenogenetische, als auch sexuelle Arten haben in glazialen Kältesteppen die Eiszeit überdauert, (2) parthenogenetische Arten haben Nordeuropa schneller besiedelt als sexuelle Arten, und (3) insbesondere bei parthenogenetischen Arten hat die postglaziale Ausbreitung zu genetischer Diversifizierung beigetragen. Die Untersuchungen sollen die Rolle altemativer Reproduktionsstrategien (Parthenogenese vs. Sexualität) für Artbildungsprozesse und die Besiedlung Europas durch Bodentiere klären.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Marina Schaefer