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Die Bedeutung des Östrogenrezeptors beta (ERß) für humane Mammakarzinome

Antragstellerin Dr. Iduna Fichtner
Fachliche Zuordnung Pharmakologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 17342076
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Projektes "Bedeutung des Östrogenrezeptors beta fur humane Mammakarzinome" war die Aufklärung der Relevanz der zweiten Östrogenrezeptorform (ERß) für das tumorigene Verhalten von Brustkrebszellen. Bereits zum Zeitpunkt der Antragstellung war eine stabil ERß-transfizierte MCF-7-ZelIlinie verfügbar, die in ersten analytischen Untersuchungen Veränderungen im Wachstumsverhalten sowohl in vitro als auch in vivo, ein gegensätzliches Ansprechen auf Östradiol sowie eine modifizierte Morphologie aufwies. Im Rahmen des beantragten Projektes sollten Gründe für die ausgeprägte Proliferationshemmung ermittelt werden. Mittels FACS-Analyse und Western Blot konnte festgestellt werden, dass die stabile Transfektion von MCF-7-Zellen mit dem vollständigen ERß-Gen zu einer Retardation des Zellzyklus führte. MCF-7/ERß-Zellen traten später in die S-Phase ein als Kontrollzellen und die Protein express ion der Mediatoren Cyclin A und Cdk-2 war reduziert. Diese Veränderung in der Steuerung des Zellzyklus war möglicherweise auch Grund für das ausbleibende Engraftment im Mausmodell. Im zweiten Teil des Projektes wurde ein andersartiges Expressionssystem verwendet, welches die exogene Regulierung des im Expressionsvektor befindlichen Promotors ermöglichen sollte. Mittels Doxycyclin konnte eine ERß-Überexpression in MCF-7-Zellen gezielt ein- oder ausgeschalten werden. Die Etablierung dieser Transfektanten war aufgrund verschiedener Vorversuche (z.B. Testung der Doxycyclin-Sensitivität sowie der Toleranz gegenüber Blasticidin und Zeocin von MCF-7-Zellen) und der notwendigen Einschleusung von zwei Plasmiden zeitlich sehr aufwendig. Es zeigte sich, dass diese Zellen in vitro ebenfalls eine ERß-induzierte Verminderung der Pro lifer ationsrate aufwiesen. Jedoch konnte an diesem Modell nicht bestätigt werden, dass eine konditionale ERß-Expression einen Verlust der Tumorigenität im Mausorganismus zur Folge hat. Mittels funktionaler Assays wurde festgestellt, dass ERß die tumorigenen Eigenschaften von MCF-7-Zellen signifikant beeinflusste: Die Motilität der Zellen war herabgesetzt, ebenso die Fähigkeit der Invasion einer Matrigel-Barriere sowie die Adhäsion auf verschiedenen Oberflächenmolekülen der extrazellulären Matrix. Diese Ergebnisse ließen auf eine ERß-vermittelte Korrektur des malignen Charakters von MCF-7-Zellen schließen. Zusammenfassend wurde im Rahmen dieses Projektes das tumorsuppressive Potential des ERß mittels experimenteller Daten belegt und ein Beitrag zum allgemeinen Wissensstand über Östrogenrezeptorassoziierte Regulationsmechanismen in Mammakarzinomzellen geleistet. Weiterführende Studien könnten ERß als Target für präventive oder therapeutische Maßnahmen identifizieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Loss of tumor igenicity of ERß-expressing breast cancer MCF-7 cells. 5lh European Breast Cancer Conference, Nice, France.
    Behrens, D. and Fichtner, I
  • Loss of tumourigenicity of stably ERßtransfectedMCF- 7 breast cancer cells. Molecular and Cellular Endocrinology 274, 19-29.
    Behrens, D., Gill, J.H., and Fichtner, I
 
 

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