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Lebensqualität (LQ) im Alter - Normierung des WHOQOL-OLD und Erhebung der LQ in verschiedenen Subgruppen der Altenbevölkerung

Subject Area Public Health, Healthcare Research, Social and Occupational Medicine
Term from 2010 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 167288812
 
Final Report Year 2014

Final Report Abstract

Die subjektive LQ gilt mittlerweile in weiten Bereichen der gesundheitlichen Versorgung als ein zentrales Kriterium für die Beurteilung der Qualität medizinischer und pflegerischer Leistungen. Allerdings existierten bisher keine international entwickelten LQ-Instrumente speziell für die Gruppe der älteren Menschen. Genau diese Kriterien erfüllt der WHOQOL-OLD, ein Instrument zur interkulturellen Erfassung der subjektiven Lebensqualität im Alter, das von der WHOQOL-OLD-Gruppe – eine internationale unter der Schirmherrschaft der WHO tätige Arbeitsgruppe – entwickelt wurde. Im Rahmen des Projektes wurde eine Bevölkerungsumfrage mit dem Ziel der gemeinsamen Normierung des WHOQOL-BREF und -OLD in der Altenbevölkerung durchgeführt. Aufgrund der erhöhten Morbidität im Alter und der möglichen Auswirkung von für diese Altersgruppe relevanten Erkrankungen auf die Skalierung wurden zusätzlich bestimmte Teilpopulationen der Altenbevölkerung in den Neuen und Alten Bundesländern befragt (somatische und psychiatrische Patienten). Außerdem wurde die LQ von älteren pflegenden Angehörigen Demenzkranker, eine ebenfalls relevante Zielgruppe, erfasst. Die Normwerte für die o.g. Gruppen liegen vor. Außerdem wurden die psychometrischen Eigenschaften des WHOQOL-OLD überprüft. Die konfirmatorische Analyse zeigt eine gerade noch akzeptable Anpassung der 6-dimensionalen Struktur mit - wie zu erwarten - außerordentlich hohen Korrelationen zwischen den Facetten "Autonomie", "Aktivitäten" und "Partizipation". Die facettenspezifischen Schätzungen für die Partial Credit und die generalisierten Partial Credit Modelle zeigen ausnahmslos geordnete Schwellen und auch sonst zufriedenstellende Anpassungswerte. Die Analyse des DIF bzw. "differential step functioning" mit Rücksicht auf den DemTect ließ eine leichte itemspezifische Verzerrung nur für 2 Items erkennen. Demgegenüber steht ein deutlicher impact der kognitiven Fähigkeiten auf die Lebensqualität. Die zur Bestimmung einer Substichprobe, für die das spezifizierte Modell nicht gilt, geschätzten Hybridmodelle machen deutlich, dass relativ große Anteile der Befragten kein systematisches Verhalten im Sinne des ordinalen Modells zeigen, sondern eher zufällig antworten. Dabei ist zu beachten, dass für die Facetten "Sinnesfunktionen", "Aktivität" sowie "Partizipation" diese Untergruppe stets im oberen (sprich: "besseren") Bereich der latenten Dimension angesiedelt ist und keine Verteilung über den gesamten Rohwertebereich zu beobachten ist. Für die Facette "Intimität" zeigte sich der umgekehrte Zusammenhang. Es ließ sich aber nachweisen, dass diese Klassenaufteilung zwar nur bedingt mit der kognitiven Leistungsfähigkeit zusammenhängt, die Verteilung in den untersuchten Patientengruppen und der Gruppe der pflegenden Angehörigen aber durchaus verschieden ist. Ziel des Projekts war die Entwicklung eines Handbuchs für die deutschsprachige Version des Instruments WHOQOL-OLD zur Erfassung der Lebensqualität älterer Menschen. Dieses Handbuch wird die strukturellen Eigenschaften des Konstruktes, Reliabilität sowie Validität des Instrumentes darstellen und die Vergleichbarkeit unterschiedlich betroffener Personengruppen auf einem gemeinsam gültigen Instrument möglich machen. Das Handbuch ist in Vorbereitung.

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