Erschließung historischer Hebraica-Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek
Final Report Abstract
Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt eine der weltweit bedeutendsten Hebraica-Sammlungen, die sie seit ihrer Gründung im Jahr 1558 kontinuierlich erworben und erweitert hat. Mit diesem Projekt hat die Bayerische Staatsbibliothek gezielt die in den letzten zwei Jahrhunderten geleistete, mithin heterogene und zum Teil sehr rudimentäre Erschließung ihrer Sammlung historischer Hebraica für den Erscheinungszeitraum 1501 bis 1933 systematisch verbessert, so dass die Daten den modernen Ansprüchen - hier vor allem der Originalschriftlichkeit und einheitlichen Transliteration - genügen und damit von der wissenschaftlichen Community besser rezipiert und ausgewertet werden können. In Verbindung mit der Digitalisierung des gesamten urheberrechtlich freien Altbestands der Bayerischen Staatsbibliothek durch Google gewinnt die Nutzung dieser Bestände weltweit neue Dimensionen, indem die Digitalisate erst durch die verbesserte Erschließung ihre Wirkung erreichen und in die internationalen Nachweisinstrumente eingebunden werden können. Alle im Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek durch Konversion erfassten Hebraica wiesen erhebliche Erschließungsdefizite auf, insbesondere fehlte die hebräische Schrift, die unabdingbar für die eindeutige Identifizierung eines Titels ist. Eine weitere Unzulänglichkeit der älteren Titelaufnahmen war die Verwendung unterschiedlicher Transkriptionssysteme, die im Laufe der Zeit immer wieder modifiziert wurden. Die damit verbundene Heterogenität der Daten ließ kein eindeutiges und vollständiges Retrieval zu. Darunter litt die Wahrnehmung der Sammlung durch die einschlägige Wissenschaft. Hierzu war es erforderlich, die mit Erscheinungsjahren 1501-1933 voriiegenden hebräischen Drucke nun in Autopsie zu prüfen und in Original- und Umschrift in der Verbunddatenbank des BVB nach den RAK-WB zu erfassen. Wichtige Elemente der bibliographischen Beschreibung (Sachtitel, Zusatz zum Sachtitel, Verfasserangabe, Erscheinungsvermerk bis zum 18. Jh.) wurden in Originalschrift und in Transliteration anhand des Originals erfasst. Für die Umschrift wurde die neu überarbeitete DIN 31636 vom Januar 2011 zugrunde gelegt, die eine Angleichung an international vereinheitlichte Normen umsetzt. . Die in der Aleph-Verbunddatenbank erfassten Titelaufnahmen werden automatisch in das Lokalsystem der Bayerischen Staatsbibliothek übernommen und sind für Benutzer über den Online-Katalog (OPACplus) der BSB recherchierbar. Desweiteren sind die Titel auch in OCLC WorldCat und - soweit sie bereits digitalisiert wurden - im Zentralen Verzeichnis Digitalisierter Drucke (ZVDD) sowie in der Europeana nachgewiesen.