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Charakterisierung der Proteinprozessierung im ER mittels quantitativer Proteomforschung: Untersuchungen zur Pathogenese des Marinesco-Sjörgren Syndroms

Antragsteller Dr. René P. Zahedi
Fachliche Zuordnung Zellbiologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 166270162
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zunächst konnten im Rahmen des Projekts methodische Fortschritte bei der Probenaufarbeitung und quantitativen Proteomanalyse von primären Zellkulturen und Geweben erzielt werden, mit deren Hilfe bis zu 8 Proben direkt miteinander und mit hoher Abdeckung des Proteoms quantitativ verglichen werden konnten. Des Weiteren wurde das massenspektrometrische Analyseverfahren Parallel Reaction Monitoring etabliert, mit welchem unabhängig von der Verfügbarkeit von Antikörpern differentielle Veränderungen des Proteoms spezifisch und alternativ validiert wurden (z.B. um Veränderungen der Unfolded Protein Response zu bestätigen). Diese Verbesserungen waren in Anbetracht der limitierten Verfügbarkeit von Probenmaterial essentiell für die Durchführung des Projekts. Die proteomische Analyse von betroffenen sowie nicht-betroffenen Geweben bei Sil1 Defizienz wies in Maus und Mensch auf verschiedene potentiell kompensatorische Effekte hin. Die Regulationen auf Proteomebene korrelierten mit morphologischen Änderungen in der Elektronenmikroskopie. Ausgewählte Erkenntnisse aus der Proteomanalyse wurden zusätzlich mittels Immunohistochemie nachgewiesen. Dass in diesem Kontext Veränderungen an (nicht-betroffenen) humanen MSS Lymphoblasten in Gewebe des korrespondierenden Mausmodells (Woozy) verifiziert werden konnten, zeigt die Sinnhaftigkeit, gute Durchführbarkeit und auch Effizienz der angewandten Strategie. Um eine zielgerichtete funktionelle Analyse zu ermöglichen und zudem der limitierten Verfügbarkeit von Patientenmaterial entgegenzuwirken, wurden zudem zwei humane in vitro Systeme entwickelt und charakterisiert. Weitere Auswirkungen der Sil1 Defizienz wurden so zunächst mit Hilfe von siRNA an HEK293 Zellen untersucht. Zusätzlich wurde evaluiert, ob sich RCMH Zellen als alternatives Zellmodell nutzen lassen. Wie erwartet zeigte sich, dass sie zahlreiche Charakteristika von Muskelzellen aufweisen und somit in Zukunft als gutes in vitro System für die Untersuchung neuromuskulärer Erkrankungen genutzt werden können. Nach Ablauf des Projekts zeigte sich in einer veröffentlichten Arbeit, dass Sil1 neuroprotektive Eigenschaften hat. Dies war überraschend, zeigt aber die zentrale Bedeutung dieses Nukleotidaustauschfaktors.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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