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Die Agravâls in Rajakshetra (Kumaon Himâlaya). Lebensstile, Habitus, Ökonomie und 'Puritanismus' in einer Händlerkaste
Antragsteller
Privatdozent Dr. Ulrich Oberdiek
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung
Förderung von 2009 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 165629683
Diese holistische Studie über die Hindu-Händlerkaste der Agravāls basiert auf einer ethnologischen Feldforschung und liefert in größerem Umfang neues Material: Primärinformation über eine der selten erforschten Händlerkasten, was Grundlage für weitere Forschungen ist und daher einen Baustein in den Diskursen über das Kastenwesen, Sozialität, Hierarchie u.ä. bildet. Sie trägt auch zur Weber-Forschung (Puritanismus und Ökonomie) bei, der empirische Forschung für notwendig hielt aber nicht leisten konnte – dazu wird unter Einbezug der aktuellen Weber-Diskussion ein neuer, empirisch begründeter Schritt getan. Händlerkasten sind in der Forschung unterrepräsentiert (s. Antrag) – auf die Notwendigkeit der Erforschung hat J. Cort (2004:75f.) hingewiesen. Die Studie soll für die Theoriediskussion zum Kastensystem, das Verhältnis von Gruppenidentitäten im Verhältnis zu individuellen sowie die generelle Methodendiskussion des Faches (s. Gutachten von Prof. W.S. Sax) neue Anregungen geben. Es wurden ferner drei Ursprungstexte (-mythen) der Kaste übersetzt, die bisher nur in Hindi bzw. Sanskrit zugänglich waren (s. Antrag), abgedruckt, analysiert und kommentiert (Kap. 1.2-1.5). Diese autoritativen Texte werden zu empirisch gewonnenen oralen, von Agravāls gelebten, in der Feldforschung gewonnenen ‚Texten’ (kursierenden Versionen, Verhaltensweisen, Wertorientierungen, Ansichten) ins Verhältnis gesetzt.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen