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Capacity building for the Detection and Prevention of Neglected Zoonotic Diseases in Tropical Africa
Antragsteller
Professor Dr. Fabian Leendertz
Mitantragstellerinnen / Mitantragsteller
Professorin Chantal Akoua Epse Koffi, Ph.D.; Professor Emmanuel Couacy-Hymann, Ph.D.; Dr. Stomy Karhemere bin Shamaba
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 164446531
In den Regenwaldgebieten des tropischen Afrikas bildet die Jagd auf verschiedene Wildtiere (bushmeat) inklusive Affen eine wichtige Lebensgrundlage. Der Kontakt mit Blut, Fleisch und Organen von getöteten Primaten ist ein wichtiger Risikofaktor für die Übertragung zoonotischer Krankheitserreger. Das Risiko der Infektion mit neuartigen Krankheitserregern steigt zusätzlich durch Bevölkerungswachstum und damit vermehrten Bedarf an bushmeat. Damit einher geht eine generell höhere Prävalenz humaner Krankheiten im tropischen Afrika, was Co-Infektionen von klassischen humanen Erregern mit simianen Erregern der gleichen Virusfamilie wahrscheinlicher macht. Solche Doppelinfektionen haben ein hohes Risikopotential für die Entstehung neuer Viren, da diese Viren rekombinieren und veränderte pathogene Eigenschaften aufweisen können, die z.B. die Anpassung an den neuen Wirt erleichtern können. Größere regionale Mobilität, zunehmende Fernreisen und die stärkere Verbreitung des Handels mit bushmeat weit über nationale Grenzen hinaus bis hin nach Mitteleuropa fördern des Weiteren die Verbreitung zoonotischer Erreger. Anhand einer vergleichenden Studie zwischen zwei Regionen werden wir detaillierte Daten zu Risikofaktoren wie etwa sozio-kulturelle Charakteristika, Co-Infektionen, Rekombination, Auswirkungen auf die Gesundheit und Übertragungswege ausgewählter Viren gewinnen. Dabei umfasst die eine Region eine ursprüngliche Jäger - und Sammler-Gesellschaft. Die andere ist gekennzeichnet durch ein hohes Maß an gewerblicher Jagd und Handel mit bushmeat. Durch diese Studie wird unser bewährter interdisziplinärer Zusammenschluss von human- und veterinärmedizinischen Disziplinen einerseits - zur Diagnostik, Epidemiologie und Erkrankungsmodellierung - und von ethnologischen und ökologischen Disziplinen andererseits nicht nur entscheidende Daten zum Entstehen neuer Virusvarianten liefern, sondern auch innerhalb Afrikas Kapazitäten und Kompetenz zur Diagnostik und Erforschung zoonotischer und neu entstehender Krankheiten schaffen. Die geplanten Sandwich-Programme zwischen deutschen und afrikanischen Studenten sowie Trainingskurse tragen zur Schaffung von Forschungsplattformen bei, die für bestehende und zukünftige afrikanisch-deutsche Kooperationen zur Verfügung stehen werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Côte d'Ivoire, Demokratische Republik Kongo
Beteiligte Personen
Dr. Bernhard Ehlers; Professorin Dr. Barbara Ingrid Fruth; Professor Dr. Klaus Stark