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Methoden der Generierung und Verwendung generalisierter, prototypischer Fälle zur Unterstützung medizinischer Entscheidungsfindung

Applicant Dr. Rainer Schmidt
Subject Area Epidemiology and Medical Biometry/Statistics
Term from 2005 to 2006
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 16053352
 
Final Report Year 2007

Final Report Abstract

Nachdem das beantragte Projekt nur für ein statt zwei Jahre genehmigt wurde, haben wir uns darauf beschränkt zu untersuchen, wie Prototypen generiert werden sollten, wann sie als redundant aus der Fallbasis entfernt werden sollten, für welche Art der Aufgabenstellung welches Prototypendesign gewählt werden sollte und wie die Prototypikalität zu bestimmen ist. Die Generierung von Prototypen und das "Vergessen" redundanter Fälle scheint durchaus von der Art der Aufgabenstellung abzuhängen. Für diagnostische Probleme sollten primär Prototypen und weniger einzelne Fälle herangezogen werden. Gleiches gilt auch für die Verlaufsanalyse. Das Augenmerk liegt auf dem "Typischen" einer Diagnose oder auf "typischen" Verläufen und weniger auf den Ausnahmen, die natürlich in vielen Anwendungen keineswegs außer Acht gelassen werden sollten. Bei therapeutischen Fragestellungen wird das "Typische" häufig in Form von Guidelines repräsentiert, die sich auch als Prototypen auffassen lassen. Allerdings hängen Therapien in vielen Bereichen auch sehr von individuellen Faktoren ab und ein Rekurrieren auf einzelne, frühere Fälle erscheint dann sinnvoller als die Verwendung von Prototypen, die wie z.B. in unserem Programm zur Antibiotikatherapie recht ambivalente Ergebnisse liefert. Entgegen unserer ursprünglichen Vermutung, dass ein sinnvolles Prototypendesign von der Art der medizinischen Aufgabenstellung (Diagnose, Therapie oder Verlaufsanalyse) abhängen könnte, sind wir im Rahmen der im Projekt durchgeführten Analysen zu der Überzeugung gelangt, dass das Design aus dem inhaltlichen Zusammenhang der Prototypen untereinander abgeleitet werden sollte. Dies setzt voraus, dass die Prototypen eine medizinische Bedeutung besitzen. Einzig in unserem Programm zur Antibiotikatherapie bilden die Prototypen eine rein informatische Strukturierung, die sogar von der Reihenfolge abhängt, in der die Fälle in das System gelangen. Auch dies könnte eine Ursache für die Ambivalenz der Verwendung von Prototypen in diesem System sein. Bezüglich der Prototypikalität, also der Ermittlung von Anfragefalle und Prototypen haben wir festgestellt, dass nur bei diagnostischen Anwendungen explizite Ähnlichkeitsmaße einsetzbar scheinen, vorausgesetzt die Fälle werden mittels Merkmalslisten beschrieben. Andernfalls scheint die Bestimmung der Prototypikalität vom gewählten Prototypendesign abhängig zu sein.

Publications

  • Case-Based Reasoning Investigation of Therapy Inefficacy. Knowledge-Based Systems 19 (5), 2006, 333-340
    Schmidt R, Vorobieva O
  • Case-based Reasoning in medicine, especially an obituary on Lothar Gierl. In: Ichalkaranje N, Ichalkaranje A, Jain LC (Hrsg.): Intelligent Paradigms for Assistive and Preventive Healthcare. Springer-Verlag, Berlin, 2007, 63-87
    Schmidt R
 
 

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