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Wiedergefundenes Erbe - N.P. Dyrenkovas schorische folkloristische Texte und ethnographische Untersuchungen vom Beginn des 20. Jahrhunderts
Antragsteller
Professor Dr. Claus Schönig (†)
Fachliche Zuordnung
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung
Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 16031149
Das Projekt dient der Veröffentlichung von N.P. Dyrenkovas bisher unveröffentlichten Materialien zu Sprache und Kultur eines kleinen bedrohten Türkvolks Südsibiriens, der Schoren, gesammelt in den 20er bis 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Diese Materialien werden im Archiv des Museums für Anthropologie und Ethnographie (AMAE) benannt nach Peter dem Großen (Kunstkammer der Russischen Akademie der Wissenschaften Sankt Petersburg) verwahrt. Diese Materialien enthalten unveröffentlichte folkloristische Texte, eine Reihe von Untersuchungen Dyrenkovas sowie Fotographien und Zeichnungen, die die wichtigsten Seiten der materiellen und geistigen Kultur der Schoren betreffen. Sowohl Sprache als auch Kultur der Schoren sind heute bedroht bzw. zum großen Teil schon verloren gegangen. Ziel des Projektes ist die Publikation zweier Bände erwähnter Materialien. Dabei soll ein Band den 14 epischen Texten (etwa 500 Manuskriptseiten in Schorisch) samt deutscher und russischer Übersetzungen sowie ethnologischer und linguistischer Kommentare gewidmet sein, der andere Band soll Dyrenkovas Untersuchungen sowie ihr dokumentierendes Bildmaterial umfassen. Dazu soll auch eine elektronische Variante mit Faksimiles ihrer Aufzeichnungen samt des Bildmaterials erstellt werden. Diese Publikation wird für einen breiten Kreis von Spezialisten wie Turkologen, Allgemeinlinguisten, Ethnologen, Folkloristen, Religionswissenschaftlern von großem Interesse sein. Für die Schoren bedeuten sie Sicherung bzw. Wiederentdeckung ihres eigenen kulturellen Erbes, das seinerseits Teil der durch die Globalisierung immer stärker bedrohten Vielfalt des Weltkulturerbes ist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Russische Föderation
Beteiligte Person
Dr. Larisa Pavlinskaya