Vernetzte Repositorien: Schaffung von community-bezogenen Mehrwertdiensten für das fachliche Repositorium "EconStor"
Final Report Abstract
In diesem Projekt sollte zum einen die Vernetzung von EconStor, dem fachlichen Repositorium der ZBW, mit den in den Wirtschaftswissenschaften renommierten Fachangeboten „RePEc – Research Papers in Economics“ und „SSRN – Social Science Research Network“ realisiert werden. Über die entwickelten Schnittstellen sollen die auf EconStor vorhandenen, überwiegend von deutschen Einrichtungen veröffentlichten Arbeitsund Diskussionspapier-Reihen, Konferenzbeiträge oder Zeitschriftenaufsätze automatisch an die internationalen Fach-Datenbanken von RePEc und SSRN geliefert werden. Dadurch soll insbesondere die internationale Sichtbarkeit der in Deutschland publizierten Forschungsliteratur deutlich verbessert werden. Der dazu innerhalb des Projekts entwickelte, kostenlose RePEc-Input-Service der ZBW wird von den herausgebenden Einrichtungen der deutschen Wirtschaftsforschung sehr gut angenommen. Während der gesamten Projektlaufzeit konnten 203 Arbeits- und Diskussionspapier-Reihen, 10 Konferenzen sowie drei Zeitschriften zusätzlich in RePEc eingespielt werden. Insgesamt werden über EconStor zum Ende der Projektlaufzeit mehr als 14.000 Titel-Datensätze in RePEc zur Verfügung gestellt. Damit befindet sich EconStor im aktuellen Ranking der größten RePEc-Archive auf Rang 15 von insgesamt mehr als 1.400 Archiven weltweit. Laut der RePEc-Nutzungsstatistik „LogEc“ wurden die über EconStor in RePEc zur Verfügung gestellten PDF-Dateien in den 30 Monaten des Berichtszeitraums insgesamt 178.000-mal aus den diversen RePEc-Services heraus aufgerufen. Innerhalb der letzten 12 Monate des Projektes (Okt. 2011 bis Sep. 2012), wurde auf die gelisteten EconStor-Dokumente laut LogEc genau 79.814-mal zugegriffen. In der entsprechenden Downloadstatistik liegt EconStor damit auf Rang 17 aller vorhandenen RePEc-Archive (Stand Okt. 2012). Der analoge Input-Service für die SSRN-Datenbank konnte prototypisch für die Publikationen aus dem E-Journal „Economics“ implementiert werden. Aufgrund des Geschäftsmodells von SSRN handelt es sich hierbei jedoch im Gegensatz zum RePEc-Service um einen kostenpflichtigen Dienst. Im Rahmen des Projektes wurde daher zusätzlich eine nationale Konsortiallösung angestrebt, um insbesondere kleineren Einrichtungen eine kostengünstige Nutzung des Input-Services zu ermöglichen. In den entsprechenden Verhandlungen mit dem SSRN-Management konnte jedoch keine Einigung erzielt werden, weshalb ein nationales Konsortium leider nicht realisiert werden konnte. Aufgrund der damit weiterhin zu entrichtenden, hohen jährlichen Gebühren wird die im Projekt entwickelte Schnittstelle daher aktuell nicht weiter genutzt. Zum anderen sollten im Rahmen dieses Projektes die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die Forscherinnen und Forscher weitestgehend vom Aufwand des Daten-Inputs entlastet werden, der für gewöhnlich bei der für Repositorien üblichen, reinen Selbstarchivierung der Dokumente entsteht. Dazu wurden in Kooperation mit den vier Forschungseinrichtungen DIW, IWH, WZB und ZEW (jeweils in ihrer Funktion als Herausgeber von Schriftenreihen und Fach-Zeitschriften) und insbesondere der renommierten, volkswirtschaftlichen Fachgesellschaft „Verein für Socialpolitik“ (in ihrer Rolle als Konferenzveranstalter) die Publikationen der deutschen Wirtschaftsforschung systematisch und umfassend aufbereitet auf EconStor abgelegt. Im Falle des Vereins für Socialpolitik wurde dabei eigens eine Schnittstelle zum Konferenzmanagement-System entwickelt. Als zusätzlicher Anreiz wird den kooperierenden Instituten eine Weitergabe der Dokumente an die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) angeboten, um ihnen ohne weiteren Aufwand ein Nachkommen der gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtabgabe von Netzpublikationen an die DNB zu ermöglichen. Dieser in ZBW-Eigenleistung zu entwickelnde Service wurde zugunsten der Realisierung der anderen Arbeitspakete zurückgestellt und konnte daher innerhalb der Projektlaufzeit nicht vollständig fertiggestellt werden, die Aufnahme des Produktivbetriebs wird aber für das erste Quartal 2013 angestrebt. Neben dem kostenlosen Importservice für die Forschungsinstitute bzw. Konferenzveranstalter verfügt EconStor alternativ auch über einen Bereich zur Einzelveröffentlichung durch registrierte Autorinnen und Autoren, v.a. zur Einreichung frei publizierbarer Pre- und Postprints. Zur Vereinfachung des Einreichungsprozesses wurde diese Selbstarchivierungsfunktion um eine Schnittstelle erweitert, die die Übernahme der vorhandenen Metadaten aus gängigen Literaturverwaltungsprogrammen und Fachdatenbanken ermöglicht („BibTeX-Import“).