Crosslinguistic investigations on the development of rhythmic preferences in German and French infants
Final Report Abstract
Das Forschungsprojekt verfolgte in seinen Studien drei Hauptfragen: erstens, wie wird prosodisch-rhythmische Information für die Segmentierung gesprochener genutzt, zweitens, haben prosodische Eigenschaften der Muttersprache einen Effekt auf diese Segmentierungsmechanismen und drittens, wie entwickelt sich der Gebrauch rhythmisch-prosodischer Eigenschaften für die Segmentierung während der frühen Kindheit. Um diesen Fragen nachzugehen würden eine Reihe von Experimenten durchgeführt, die die Entstehung perzeptueller Präferenzen für spezifische rhythmische Muster untersuchten sowie die Effekte des sogenannten Jambisch-Trochäischen Gesetzes (eine perzeptuelle Präferenz, Sequenzen, in der die Tondauer variiert als kurz-lang und Sequenzen, in der die Intensität variiert als laut-leise zu gruppieren). Das Projekte verfolgte einen sprachvergleichenden Ansatz, in dem monolinguale Sprecher des Deutschen und Französischen sowie (simultan und sukzessiv) bilinguale deutsch-französische Erwachsene und Kinder untersucht wurden. Der Vergleich dieser Sprachen erfolgte, weil die beiden Sprachen interessante prosodische Unterschiede aufweisen und vorherige Untersuchungen gezeigt haben, dass bereits 6-Monate alte deutsche und französische Babies unterschiedlich auf prosodische Information reagieren. Die Hauptergebnisse unseres Projekts lassen sich wie folgt zusammenfassen. Erstens, bilinguale französische Babies, deren „zweite“ Sprache lexikalische Betonung besitzt, zeigen – im Gegensatz zu monolingualen französischen Babies – keine Abschwächung ihrer Sensitivität für prosodische Information. Bilinguale deutschfranzösische Babies zeigen eine trochäische Präferenz im gleichen Alter wie monolinguale deutsche Babies. Zweitens, die Segmentierung von sprachlichen und nichtsprachlichem Material nach dem Jambisch-Trochäischen Gesetzt wird bei Erwachsenen von der prosodischen Struktur ihrer Muttersprache beeinflusst: Sprecher des Deutschen zeigen eine stärkeren Effekt der relevanten akustischen Hinweise als Sprecher des Französischen. Diese cross-linguistischen Unterschiede zeigen sich jedoch nur bei komplexem Stimulusmaterial, das höhere Anforderung an Enkodierung und Memorierung stellt. Drittens, französische Zweitsprachlerner des Deutschen können ein Segmentierungsmuster erreichen, das dem deutscher Muttersprachlicher entspricht, wenn sie musikalische Erfahrung aufweisen. Dies deutet darauf hin, dass zumindest bei Zweitsprachlernern die Wahrnehmung von Rhythmus in Musik und Sprache teilweise von den gleichen Verarbeitungsmechanismen getragen werden.
Publications
- (2012). Effect of bilingualism on lexical stress pattern discrimination in French-learning infants. PlosOne, 7(2), e30843
Bijeljac-Babic, R., Serres, J., Höhle, B., & Nazzi, T.
(See online at https://doi.org/10.1371/journal.pone.0030843) - (2013). Effect of bilingualism on the perception of lexical stress in 6-month-old French-learning infants. In Proceedings of the 37th Annual Boston University Conference on Language Development (pp. 24-35), Somerville, MA: Cascadilla Press
Bijeljac-Babic, R., Serres, J., Höhle, B., & Nazzi, T.
- (2013). Native language and stimulus complexity affect rhythmic grouping of speech. Journal of the Acoustical Society of America, 134(5), 3828–3843
Bhatara, A., Boll-Avetisyan, N., Unger, A., Nazzi, T. & Höhle, B.
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Boll-Avetisyan, N., Bhatara, A., Unger, A., Nazzi, T., & Höhle, B.
(See online at https://doi.org/10.1017/S1366728915000425) - (2016). Language experience affects grouping of musical instrument sounds. Cognitive Science 40, 1816-1830
Bhatara, A., Boll-Avetisyan, N., Agus, T., Höhle, B., & Nazzi, T.
(See online at https://doi.org/10.1111/cogs.12300)