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Steuerung von Informalität - der Einfluss von Planungsstandards auf die langfristige Nutzbarkeit von städtischen Siedlungen. Die Fallbeispiele Dar es Salaam/Tansania und Durban/Südafrika
Antragstellerin
Professorin Dr.-Ing. Sabine Baumgart
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 155854974
In subsaharischen Afrika schreitet die Verstädterung mit einer in der Geschichte der Menschheit beispiellosen Rate voran. In den meisten Ländern ist der Staat nicht in der Lage einen entsprechenden rechtlichen Rahmen auszubilden und ausreichende Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um diese rasante Urbanisierung zu steuern. Einige der Hindernisse sind in dem veralteten rechtlichen Rahmen und den unzeitmäßigen Planungskonzepten begründet, die noch aus kolonialer Zeit geerbt wurden. Oft widersprechen diese der postkolonialen Politik und sind nicht geeignet, um auf das schnelle Wachstum der Städte zu reagieren. Die chronische Schwäche des öffentlichen Sektors und das schnelle Wachstum der Städte führt zu einem großen Defizit an Bauland und Infrastrukturangeboten und damit zu wachsenden informellen Siedlungen, die oftmals disfunktionale urbanen Strukturen erzeugen. Die Ausweisung von Flächen für bestimmte Nutzungen, Grundstücksgrößen und die Bereitstellung von Flächen für öffentliche Nutzungen sowie soziale und technische Infrastrukturen sind jedoch wichtige Aufgaben der Planungsbehörden, um eine harmonische Stadtentwicklung zum Wohle aller zu organisieren. Derzeit findet in Tansania als auch in Südafrika ein Diskurs über die Stadtplanung auf der Suche nach Normen und Standards für eine nachhaltige Stadtentwicklung statt. Sozial und wirtschaftlich angemessene Verfahren, die sowohl die livilihood Strategien der Bewohner einschließen als auch das öffentliche Interesse an Infrastruktureinrichtungen angemessen berücksichtigen, gilt es zu entwickeln und umzusetzen. Die zweite Phase der Forschung wird sich mit der derzeitigen Praxis der Stadtplanung im Zusammenhang mit den Herausforderungen und Potenzialen lokaler Entscheidungsprozesse in dem sich schnell urbanisierenden Tansania als Fallstudie und Südafrika als Vergleichsstudie auseinandersetzen. Dabei ist beabsichtigt, die Potenziale und Grenzen des Grundsatzes der Subsidiarität in der Stadtplanung und den livilihood Aktivitäten der Siedler zu untersuchen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Südafrika, Tansania
Beteiligte Personen
Dr. Susanna Godehart; Professor Dr.-Ing. Wilbard Kombe