Antikompetitive Wirkung der Eigenkapitalregulierung bei Banken im Bertrand-Wettbewerb
Final Report Abstract
Im Rahmen des DFG Projektes wurden mögliche Auswirkungen der Eigenkapitalregulierung auf den Wettbewerb zwischen Banken analysiert. Die Forschungsergebnisse zusammengefasst: Das Paper Schliephake/Kirstein (2012) „Strategic Effects of Regulatory Capital Requirements in Imperfect Banking Competition“ beschreibt die wettbewerbsreduzierende Wirkung von Eigenkapitalregulierung. Stellt eine Eigenkapitalanforderung eine bindende Kapazitätsgrenze der Kreditvergabefähigkeit von konkurrierenden Banken dar, so haben diese Banken einen geringeren Anreiz sich gegenseitig im Kreditzins zu unterbieten. Das dadurch entstehende zweistufige Kreditkapazitäts-Zins Spiel entspricht dem Cournot-Gleichgewicht. Daraus resultieren höhere Profite als im Bertrandwettbewerb und eine Preissetzungsmacht der Konkurrenten. Darauf aufbauend untersucht das Paper Schliephake (2013) „When Banks Strategically React to Regulation: Market Concentration as a Mediator for Stability“, welche Auswirkungen eine durch diesen Effekt erhöhte Preissetzungsmacht auf die Effektivität der Eigenkapitalregulierung in Hinblick auf die Stabilisierung des Bankensektors hat. Gibt es nur wenige Banken, die im Kreditmarkt um Kreditnehmer als Risikoentscheider konkurrieren, so kann der antikompetitive Effekt die stabilitätsfördernde Wirkung von Regulierung verstärken. Das Paper Buck/Schliephake (2012) „The Regulator’s Trade-off: Bank Supervision vs. Minimum Capital“ beschäftigt sich mit der optimalen Eigenkapitalregulierung und Bankenaufsicht, wenn verschiedene Jurisdiktionen mit unterschiedlich hohen optimalen Eigenkapitalquoten um Banken konkurrieren. Es wird gezeigt, dass eine internationale Harmonisierung dieser Regulierung Minimalstandards sichert und somit ein sich gegenseitiges Unterbieten verhindert. Jedoch sinkt der Anreiz einzelner Länder, adäquate Bankenaufsicht zu leisten. Das vierte Papier, Kirstein/ Mülbrot/ Schliephake (2011) „Incentive Effects of Basel 2 Equity Regulation if Banks Select Portfolios“, hinterfragt die Reduzierung des Wettbewerbs zwischen Banken durch die Möglichkeit verschiedene Eigenkapitalregulierungen unter Basel II/III anzuwenden. Das Paper zeigt, dass aufgrund des Kostenunterschieds der verschiedenen Regulierungsformen zwar Spezialisierungsvorteile erreichbar sind, diesen aber der Verzicht auf Diversifikationsvorteile gegenübersteht.