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Die Rekonstruktion des "traditionellen" politischen Gemeinwesens in Indonesien: der Wiederaufbau des Sultanats von Jailolo (Halmahera).

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 151187279
 
Im Rahmen dieses Projektes wird untersucht, wie das ‘traditionelle’ politische Gemeinwesen auf Halmahera im Regierungsbezirk (kabupaten) Halmahera Barat durch den Wiederaufbau des Sultanats von Jailolo rekonstruiert wird. Es wird analysiert, welche Ideen über die sozial-politische Legitimität sowie über die mythische und realpolitische Souveränität in dieser Rekonstruktion artikuliert werden. Die Forschung fokussiert auf die aktuelle politische Entwicklung der Nord-Molukken, die sich seit 1999 im Zuge der Dezentralisation, der regionalen Autonomie, der dadurch gesteigerten Eigenverantwortung der Bezirke und der neu entfachten Konkurrenz um natürliche, finanzielle und machtpolitische Ressourcen vollzieht. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Transformation von Vorstellungen über politische Legitimation, die einerseits durch die Demokratisierungsbestrebungen des indonesischen Nationalstaates, andererseits durch die Hinwendung zu ‘traditionellen’ lokalen politischen Formen hervorgerufen werden. Zu heuristischen Zwecken wird ein theoretisches Modell verwendet, das aus der ethnologischen Analyse der Vorstellungssysteme nichtmoderner Gesellschaften in Südostasien und der Pazifikregion entwickelt wurde. Das Erkenntnisinteresse zielt auf das Aufzeigen der wirtschaftlichen, politischen und soziokulturellen Implikationen dieser Rekonstruktionen sowie auf die Analyse der teilweise gewalttätigen Prozesse, welche diese Rekonstruktionen oftmals begleiten, um somit ein ethnologisch begründetes Verständnis der Umbrüche, welche die Nord-Molukken in den letzten Jahrzehnten geprägt haben, zu erlangen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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