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Die Bedeutung von Skalen für die demokratische Legitimität und Effektivität partizipativer Governance. Eine vergleichende Untersuchung der Institutionalisierung von Flussgebietsmanagement durch die EG-Wasserrahmenrichtlinie

Antragsteller Professor Dr. Jens Newig
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 139572604
 
Kollektive Entscheidungen bei der Steuerung und Gestaltung von Gemeinwesen, die immer auf bestimmten räumlichen Maßstabsebenen getroffen werden, führen zu skalenbezogenen Tradeoffs zwischen Bürgerbeteiligung, demokratischer Legitimität und Effektivität. Angesichts der charakteristischen Skalen geoökologischer Wirkungszusammenhänge steht besonders Environmental Governance vor speziellen Problemen. Ziel des Projekts ist es, zu einem besseren Verständnis der Rolle von Governance-Skalen bei der partizipativen Umsetzung regulativer Politik in komplexen, verschachtelten Mehrebenensystemen beizutragen. Dies geschieht am Beispiel der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Die WRRL schafft neue EU-weite Institutionen, führt mit dem Flussgebietsmanagement neue Governance-Skalen ein und ist unter Beteiligung von Bürgern und interessierten Kreisen umzusetzen. Eine Reihe vorab formulierter Hypothesen aus den einschlägigen Debatten zu Multi-Level-Governance, Partizipation, politischer Steuerung und Implementation sowie komplexen sozial-ökologischen Systemen sollen im Projekt weiter präzisiert und bestehende Widersprüche untersucht werden. In drei mehrskaligen Fallstudien werden (partizipative) Entscheidungsprozesse bei der Umsetzung der WRRL, deren Effektivität und Legitimität sowie kausale Mechanismen vergleichend empirisch untersucht. Die Projektergebnisse sollen, in Kooperation mit den Partnern im Gemeinschaftsprojekt, zu einer konsistenten, empirisch informierten und um das Wechselspiel naturräumlicher und politisch-administrativer Skalen erweiterten Theorie partizipativer Environmental Governance beitragen.Schlagwörter: Skalenprobleme, Mehrebenensystem, Multi-Level Governance, Öffentlichkeitsbeteiligung, Politik-Implementation, sozial-ökologische Systeme, institutional fit / interplay, Polyzentrizität.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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