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Das bronzezeitliche Gräberfeld von Gelot (Tadzikistan)

Applicant Dr. Mike Teufer
Subject Area Prehistory and World Archaeology
Term from 2009 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 136785537
 
Final Report Year 2021

Final Report Abstract

1. Erstmals gelang es basierend auf C14-Daten aus den Gräbern von Gelot und Darnaiči eine Mittelbronzezeit für Südtadžikistan nachzuweisen. 2. Die Population in Gelot und Darnaiči ist höchstwahrscheinlich nicht autochthonen Ursprungs. Dabei reicht der Einwanderungsradius bis in den Nordostiran. 3. Die neuen Erkenntnisse zur Zeitstellung der Gräber von Gelot und Darnaiči haben eine Umdatierung der Vachš-Kultur von der jüngeren Spätbronzezeit in die Mittelbronzezeit zur Folge. Damit sind für das 3. Jt. zwei zeitgleicher Kulturen nachgewiesen, die sich v.a. hinsichtlich des Grabbaus unterscheiden. Ab 2000 v.Chr. lässt sich dann verstärkter Einfluss aus der westlich benachbarten südusbekischen Surchandarja-Region auch in Gelot/Darnaiči nachweisen. 4. Mit den Grabungen in der spätbronzezeitlichen Siedlung Saridžar und in den früheisenzeitlichen Siedlungen in Karim Berdy und Kuduk gelang es in Verbindung mit Gelot und Darnaiči erstmals für eine südtadžikische Kleinregion (Jach-Su-Tal) eine durchgehende Sequenz von der Mittelbronzezeit über die Spätbronzezeit bis zur frühen Eisenzeit zu erstellen und diese durch C14 Daten absolutchronologisch zu bestimmen. 5. Mit den Grabungen in Karim Berdy und Kuduk lässt sich für Südtadžikistan erstmals eine frühe Eisenzeit näher beschreiben. Der Übergang von der späten Bronzezeit, wie sie in Saridžar belegt ist, zur frühen Eisenzeit in Karim Berdy und Kuduk lässt sich im keramischen Material als kontinuierliche Entwicklung beschreiben. Die Fundplätze des südtadžikischen Jach-Su-Tales sind damit einer der seltenen Belege für den kontinuierlichen Übergang von Sütbronze- zur Früheisenzeit. Allerdings bestehen erhebliche Unterschiede in der Siedlungsstruktur. Während die Gräberfelder von Gelot und Darnaiči umfassend ausgegraben und auch im Umfeld von Gelot vermutlich keine bronzezeitlichen Siedlungsbefunde mehr zu erwarten sind, beginnt der Fundplatz Saridžar sein Potential als Referenzfundplatz der Region erst zu entfalten. Wie dargelegt, konnte ein völlig neues Kapitel von 2500 Jahren archäologischer Kulturentwicklung geschrieben werden, wobei einige Zeitabschnitte wie die Mittelbronzezeit und die frühe Eisenzeit erstmals genauer für die Region definiert wurden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Forschern aus verschiedenen Ländern erwies sich als fruchtbar. Erstmals kamen in Tadžikistan neue Methoden, wie etwa die Magnetprospektion und die Isotopenanalysen, zum Einsatz. Die Arbeiten haben bereits zu einem Folgeprojekt in der Region geführt.

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