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Verwandtschaft, Abstammung und Phänotyp. Genetische Zusammensetzung mittel-neolithischer Populationen und ihre Beziehung zu sozialen Differenzierungen 3400-3000cal BC.
Antragstellerin
Dr. Esther Lee, seit 7/2010
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 128738303
Ziel dieses Teilprojektes ist die Verknüpfung der Erkenntnisse über neolithische Monumentalität in Nordmitteleuropa, als Ausdruck kultureller Identität, mit Erkennmissen über Verwandtschaftsmuster und Mobilität neolithischer Gemeinschaften, als Ausdruck sozialer Identität. Hierfür sollen ca. 250 Individuen aus drei unterschiedlichen neolithischen Kollektivgräbern hinsichtlich ihrer mitochondrialen sowie chromosomalen DNA untersucht werden. Die erwirtschafteten Daten werden Informationen über Verwandtschaft, genetische Komposition sowie die regionale Herkunft neolithischer Siedler liefern. Hauptziel ist die Verwandtschaftsrekonstruktion innerhalb einzelner Kammergräber sowie die Beziehungen dieser untereinander, um das rituelle Bestattungsverhalten der neolithischen Populationen sowie ihre Zusammensetzung nachvollziehen zu können. Ableitend hieraus soll, in Kontextualisierung mit den Ergebnissen anderer Teilnehmer des Schwerpunktprogramms, ein detailliertes Bild der sozialen und kulturellen Struktur neolithischer Gemeinschaften dargestellt werden, wie zum Beispiel Autorität aufgrund von Verwandtschaft oder Wissen. Damit kann entscheidend zur Klärung sozialer Differenzierungen beigetragen werden. Darüber hinaus sollen molekulargenetische Analysesysteme zur Identifikation des Phänotyps entwickelt und angewendet werden. Diese können zusätzlich Hinweise auf mögliche demographische Veränderungsprozesse im Laufe des Neolithikums liefern.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1400:
Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung
Beteiligte Personen
Professorin Dr. Almut Nebel; Privatdozentin Dr. Nicole von Wurmb-Schwark
Ehemalige Antragstellerin
Dr. Rebecca Renneberg, bis 10/2010